Schlepper setzt türkische Familie in Waldstück aus

Am Mittwoch gegen 23 Uhr konnte eine Polizeistreife im Gemeindegebiet von Waidring auf der Bundestraße (B 178) einen schwarzen Peugeot-Mietwagen anhalten, nachdem vorherige Anhalteversuche und eine Verfolgungsfahrt der Polizei von Salzburg aus erfolglos waren. Der Lenker versuchte, weiter zu flüchten und steuerte das Fahrzeug auf einen Waldweg, der durch einen Schranken versperrt war. Dort hielt er das Fahrzeug an und flüchtete zu Fuß.

Sechs Personen – eine türkische Familie mit einem 43-jährigen Vater, einer 34-jährigen Mutter und vier Kindern im Alter von sechs, 13, 16 und 19 Jahren – wurden im Waldstück ausgesetzt. Eine unmittelbar eingeleitete Fahndung nach dem flüchtigen Lenker blieb zunächst erfolglos. Die sechs Personen wurden fremdenrechtlich überprüft und stellten im Rahmen der Amtshandlung einen Asylantrag in Österreich.

Hubschrauber-Crew spürte Flüchtigen auf

Erste Erhebungen und Befragungen des 43-jährigen Mannes ergaben, dass es sich um eine bezahlte Schlepperfahrt handelte, welche über die Balkanroute mit Zielland Deutschland durchgeführt wurde. Am Donnerstag fiel der flüchtige Mann im Gemeindegebiet von Waidring einer Polizeistreife auf, konnte jedoch erneut flüchten. Im Rahmen einer Großfahndung, an der acht Polizeistreifen, vier Zivilstreifen aus dem Bezirk Kitzbühel, mehrere Diensthundestreifen und der Hubschrauber des Bundesministeriums beteiligt waren, konnte der Flüchtige gegen 17 Uhr in Waidring festgenommen werden.

Bei dem Festgenommen handelt es sich laut Landespolizeidirektion Tirol um einen 26-jährigen, vermutlich afghanischen Staatsbürger. "Derzeit sind noch umfangreiche Ermittlung des Landeskriminalamts laufend, auch im Hinblick auf eine eindeutige Identifizierung des Festgenommen, der keine Ausweisdokumente mit sich führte", heißt es in einer entsprechenden Aussendung der Polizei am Freitag.