Niederösterreich
"Schlampen"-Sager – Direktor in Zwangsurlaub geschickt
Weil sich ein Musikschuldirektor gegenüber Schülern und Lehrern im Ton vergriffen und Kolleginnen belästigt haben soll, wurde er nun beurlaubt.
Landeschefin Johanna Mikl-Leitner (VP) zog noch am Mittwochnachmittag in der "Causa Musikschuldirektor" die Notbremse: "Sollten sich die Vorwürfe bei den Gesprächen in den kommenden Tagen erhärten, erwarte ich mir, dass alle notwendigen weiteren rechtlichen Schritte gesetzt werden. Als Landeshauptfrau und Mutter zweier Töchter sage ich ganz deutlich, dass wir in Niederösterreich und ich persönlich so ein Verhalten in unserem Land nicht dulden", so Mikl-Leitner am späten Mittwochnachmittag.
Gespräche in den nächsten Tagen
"Die Vorwürfe werden von allen Seiten sehr ernst genommen und es wurden umgehend Maßnahmen in die Wege geleitet", teilte die Musik & Kunst Schulen Management in einer Aussendung mit. Die drei zuständigen Bürgermeister der Verbandsgemeinden hätten den beschuldigten Mann mit sofortiger Wirkung bis auf weiteres zwangsbeurlaubt. Mit den Musikschullehrern und dem Obmann des Elternvereins seien bereits Gespräche für die kommenden Tage fixiert worden, um die Vorwürfe aufzuklären.
Denn: 23 Betroffene werfen dem Direktor einer Musikschule in Niederösterreich schwere Vergehen vor (es gilt die Unschuldsvermutung): Darunter wären laut "Falter" sexuelle Übergriffe, rassistische Beschimpfungen und Beleidigungen sowie Drohungen. Nur politische Verbindungen zur ÖVP sollen den Schulleiter, der seit über zwei Jahrzehnten im Amt ist, schützen.
Schwere Vorwürfe nur frei erfunden?
Der Direktor soll Kinder als "Schlampn" und "Beidln" sowie Kolleginnen als "Russenf**" bezeichnet haben - alles dazu liest du hier. Weiters soll er Frauen belästigt und begrapscht haben (es gilt die Unschuldsvermutung). Der Betroffene bezeichnete die Vorwürfe laut der Wochenzeitung als "frei erfunden".