Die Schlagzeilen über verprügelte Lehrer, gedemütigte Mitschüler und alarmierende Statistiken nehmen zu. Nun wurde bekannt: In einer Mittelschule im Bezirk Gmunden eskalierte die Situation komplett. Eine Gruppe von neun Jugendlichen soll ihr Umfeld monatelang – zwischen Herbst 2023 und September 2024 – terrorisiert haben.
Das ging so weit, dass mittlerweile die Staatsanwaltschaft Wels gegen die Jugendlichen ermittelt. Die lange Liste der angelasteten Taten: Körperverletzung, Sachbeschädigung, gefährliche Drohung und Nötigung.
Besonders brutal seien die Jugendlichen, für die die Unschuldsvermutung gilt, gegenüber Mitschülern gewesen: Schläge ins Gesicht und Kopfnüsse sollen alltäglich gewesen sein, das sei von der Gruppe auch gefilmt und über Snapchat verbreitet worden.
Die Ereignisse hatten schwerwiegende Auswirkungen auf die Mitschüler: Einer kam laut "Krone" wochenlang nicht in den Unterricht. Es sei unklar, ob er das Schuljahr überhaupt abschließen kann. Ein weiterer soll aus Angst sogar die Schule verlassen haben, wird nun psychologisch betreut.
Anklagen gegen die Beschuldigten gibt es bisher noch nicht. Vier der neun Jugendlichen sollen aber schon strafmündig sein. Heißt auch: Fünf Mitglieder der gewalttätigen Gruppe sind noch nicht einmal 14 Jahre alt.
Die Bildungsdirektion bestätigte die Vorfälle gegenüber "Heute".Man betont, dass die Taten im ganzen Ort stattgefunden hätten, nicht nur in der Schule. Mittlerweile habe sich die Situation außerdem beruhigt: "Die Schulleitung hat begleitende Maßnahmen ergriffen, darunter eine verstärkte Aufsicht im Schulbereich, sowie intensive Unterstützung für Schüler und Lehrkräfte durch Fachstellen wie die Schulpsychologie und die Kinder- und Jugendanwaltschaft."
Die Bildungsdirektion werde den Standort weiterhin aktiv bei der Umsetzung präventiver Maßnahmen unterstützen. "Dass am Schulstandort inzwischen wieder Ruhe eingekehrt ist, zeigt, wie wirkungsvoll das engagierte und koordinierte Zusammenwirken aller Beteiligten war", so Bildungsdirektor Alfred Klampfer.
Warum kommt es immer häufiger zu derartigen Vorfällen? "Ich glaube, dass Kinder untereinander immer schon so waren", spekulierte kürzlich eine Lehrerin gegenüber "Heute" in Bezug auf die zunehmende Gewalt in Bildungseinrichtungen.
Sie vermutet, dass derartige Vorfälle früher eher vertuscht wurden. "Beziehungsweise hat man den Opfern oft nicht geglaubt oder sie als verweichlicht dargestellt."