Wien

Schläge gegen Kopf – immer mehr Missbrauchsfälle in Wie

"Heute" deckte auf: In einer Einrichtung in Wien-Floridsdorf sollen Kinder misshandelt worden sein – nun bricht eine weitere Mutter ihr Schweigen.

Christian Tomsits
Weitere Gewalt und Misshandlungsvorwürfe gegen einen Floridsdorfer Kindergarten
Weitere Gewalt und Misshandlungsvorwürfe gegen einen Floridsdorfer Kindergarten
istock.com (Symbol)

"Mir wurde nicht geglaubt, dass meinem Kind gegen den Kopf geschlagen wurde", klagt eine 35-jährige Mutter, die vor zwei Jahren in Wien-Floridsdorf ihren zweijährigen Timur (Name geändert) aus der "blauen Gruppe" nahm und als erstes Elternteil die Einrichtung mit Vorwürfen konfrontierte. Damals wurde der vollberufstätigen Friseurin mit dem Rauswurf, Rufmord-Klagen und sogar mit dem Jugendamt gedroht – "Ich war fertig", so die Wienerin.

Mittlerweile läuft ein Ermittlungsverfahren wegen "Quälen oder Vernachlässigung unmündiger, jüngerer oder wehrloser Personen" gegen zwei Betreuerinnen der besagten Skandal-Einrichtung. Wie die MA 11 auf "Heute"-Anfrage bestätigte, wurden die beschuldigten Frauen bereits suspendiert.

 Kleine Kinder seien zur Strafe im stockdunklen Klo eingesperrt worden, laut einer Anzeige von mehreren Eltern herrschten  "schreckliche Umgangsweisen". Auch die Timus Mutter schloss sich nun mit einer eigenen Anzeige an, macht sich schwere Vorwürfe, weil sie ein Jahr zugesehen hatte, ohne einzugreifen. Nun falle ihr alles wie Schuppen von den Augen, sagt sie im "Heute"-Gespräch.

Mann bemerkte Veränderung von Sohn

"Mein Mann hatte damals als Erster bemerkt, dass mit unserem Timur etwas nicht stimmte. Er schlug sich immer wieder mit der Hand gegen den Kopf, wiederholte dabei 'sie hat so gemacht'". Schon im Juli 2021 entschied die türkisch-österreichische Familie, den Kindergarten zu wechseln. Es war "die beste Entscheidung für Timur, der nun gerne geht".

Angst, Bettnässen, Alpträume

Doch der Vierjährige leide bis heute unter den mutmaßlichen Schlägen gegen den Kopf. Jede Nacht nässt der tapfere Bub das Bett ein, hat unglaubliche Angst vor dem WC und kämpfe mit schweren Alpträumen. "Wenn er 'schlimm' war, traut er sich das nicht, uns zu sagen. "Er hat unglaubliche Angst", erklärt die verzweifelte Mutter.

Mutter wünscht sich Strafe für die Verantwortlichen

Daher verweigerte die Wienerin auch vorerst, dass ihr Kleiner bei der Polizei aussagt. "Ich möchte das meinen Kind nicht antun. Es würde ihn wieder traumatisieren", befürchtet sie und wünscht sich, dass Beamte mit ihm in vertrauter Umgebung bei ihnen zu Hause sprechen würden. Sie hofft auch, dass noch mehr Eltern ihr Schweigen brechen "und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden."

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