Schießerei auf Parade in Illinois – mindestens 6 Tote

Ein Schütze hat bei einer Parade anlässlich des Nationalfeiertags in den USA in einem Vorort von Chicago das Feuer eröffnet und mindestens sechs Menschen getötet. Ein Polizeisprecher sagte, 24 Menschen seien nach der Tat in Highland Park im Bundesstaat Illinois in Spitäler gebracht worden. Der Schütze sei zunächst nicht gefasst worden.

Am Tatort sei eine Waffe gefunden worden. Der Verdächtige werde als weißer Mann im Alter zwischen rund 18 und 20 Jahren beschrieben. Ein Sprecher des Sheriff-Büros von Lake County sagte, es scheine, als habe der Täter von einem Dach aus geschossen.

Bürgermeisterin Nancy Rotering forderte die Menschen dazu auf, die Innenstadt zu meiden. Die Verwaltung der Kleinstadt mit rund 30.000 Einwohnerinnen und Einwohnern teilte mit: "Zahlreiche Polizeibeamte sind im Einsatz und haben die Innenstadt von Highland Park abgeriegelt."

Auf einem Video, das offenbar von einem Zeugen aufgenommen wurde, sind Menschen zu sehen, die vor den Schüssen fliehen. Die Polizeibehörde ruft die Einwohnerinnen und Einwohner dazu auf, die Gegend zu meiden.

"In der ganzen Stadt herrscht Panik"

Zeugen berichteten der "Chicago Sun Times", sie hätten mindestens fünf Menschen in Blutlachen auf dem Boden liegen sehen und einen weiteren unter einer Decke. Die Polizei patrouilliere mit Gewehren in der Gegend und suche nach der Person, die die Schüsse abgegeben hatte.

Adrienne Drell, eine ehemalige Reporterin der Zeitung, sagte, sie habe auf einem Bordstein entlang der Central Avenue gesessen und die Parade beobachtet, als sie sah, wie Mitglieder der Marschkapelle der Highland Park High School zu rennen begannen. "In der ganzen Stadt herrscht Panik", sagte sie. "Alle sind einfach fassungslos."

"Es war ein ruhiger, friedlicher, schöner Morgen, die Leute genossen die Parade", sagte Drell weiter. "Wenn diese Ruhe innerhalb von Sekunden plötzlich zerstört wird, ist das beängstigend. Man kann nirgendwo hingehen, man kann keinen Frieden finden."

Hintergründe unklar

Hintergründe der Tat waren zunächst nicht bekannt. Ein Augenzeuge namens Miles Zaremski sagte dem Sender CNN, er habe mehrere Verletzte und leblose Menschen gesehen, die auf dem Boden lagen. "Es war herzzerreißend." Er habe rund 30 Knallgeräusche gehört. Menschen seien von der Parade geflohen. "Es war einfach chaotisch." 

Der Kongressabgeordnete Brad Schneider, der an der Parade am Montag teilnehmen wollte, schrieb auf Twitter: "Mein Beileid an die Familie und die Angehörigen". Er verpflichte sich, alles zu tun, "um unsere Kinder, unsere Städte und unser Land sicherer zu machen. Genug ist genug!"