Niederösterreich
Schienenersatzverkehr nach Zugcrash endet Mittwochabend
Nach der gestrigen Zugentgleisung laufen die Instandsetzungsarbeiten auf Hochtouren. Morgen am Abend soll ein Gleis wieder zur Verfügung stehen.
Die Pottendorfer Linie ist voraussichtlich am Mittwoch, 18 Uhr, wieder eingleisig befahrbar. Nach der gestrigen Zugentgleisung der Raaberbahn laufen die Instandsetzungsarbeiten auf Hochtouren. Wenn alles planmäßig verläuft, steht morgen Abend bereits ein Gleis wieder zur Verfügung, heißt es seitens der ÖBB.
Trauer um ORF-Geiger
Im Bereich des Bahnhofes Münchendorf an der Pottendorfer Linie war es gestern Abend zu einer Zugentgleisung des Eisenbahnverkehrsunternehmens Raaberbahn gekommen - mehr dazu hier und hier, ein Todesopfer sowie drei Schwer- und einige Leichtverletzte waren zu beklagen. Beim Todesopfer handelt sich um Geiger Guillen Navarro, er wurde nur 25 Jahre alt. Der 25-Jährige hatte als Violinist in der Eisenstädter Dommusik St. Martin fungiert. Die Diözese Eisenstadt bekundete am Dienstagnachmittag in einer Aussendung ihre Trauer.
Die Strecke ist derzeit noch gesperrt und ein Schienenersatzverkehr zwischen Achau und Wampersdorf eingerichtet. Die Bergungsarbeiten der Zuggarnitur und die Maßnahmen zur Instandsetzung der Schieneninfrastruktur laufen auf Hochtouren, um zumindest ein Gleis möglichst rasch wieder befahrbar zu machen. Verläuft alles nach Plan, könnte morgen gegen 18 Uhr eine eingleisige Betriebsabwicklung möglich sein.
Bilderstrecke: Zug entgleiste in Niederösterreich
Das Zugunglück hatte aufgrund der schweren Schäden an der Bahninfrastruktur umfangreiche Instandsetzungsmaßnahmen zur Folge. Ein Gleis sollte bis morgen Abend für den Betrieb freigegeben werden können, beim zweiten Gleis ist der Umfang der Reparaturarbeiten jedoch deutlich größer.
Nach einer umfassenden Schadensbegutachtung ist mit Sanierungsmaßnahmen über mehrere Tage zu rechnen, wodurch eine Freigabe der gesamten Strecke erst in ca. drei bis fünf Tagen zu erwarten ist. Verzögerungen hatte es jedenfalls auch am Dienstag in der Region gegeben – ein Zugfahrgast berichtete "Heute" von Problemen, mehr dazu hier.
Weitere Auskünfte
"Bis zur Aufhebung des Schienenersatzverkehrs werden Reisende weiterhin ersucht, mehr Zeit einzuplanen und sich unter oebb.at sowie der Fahrplanauskunft SCOTTY zu informieren. Durch die Streckenunterbrechung kommt es zu Einschränkungen und Verspätungen", heißt es seitens der ÖBB in einer Aussendung.
Auch die Raaberbahn informierte auf Facebook, das Unternehmen zeigte sich vom Vorfall betroffen. Persönliche Gegenstände könnten nun jederzeit abgeholt werden.
"Wir sind tief erschüttert. Unsere Anteilnahme und unser Mitgefühl gelten den Hinterbliebenen des verunglückten Fahrgastes. Wir wünschen unseren verletzten Reisenden rasche Genesung," reagierte Hana Dellemann, stellvertretende Generaldirektorin der Raaberbahn, am Dienstag auf das Unglück. In einer Aussendung wurde außerdem mitgeteilt, dass Züge nach betrieblichen Möglichkeiten über Gramatneusiedl und der Güterverkehr großräumig umgeleitet würden. Für Reisende steht die Servicenummer der Raaberbahn (Tel.: 0501611) zur Verfügung.
Ermittlungen laufen
Zum Ermittlungsstand: Der Fahrtenschreiber des Zuges wurde laut NÖ-Polizeisprecher Stefan Loidl auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt zwecks Auswertung sichergestellt. Die Obduktion des 25-Jährigen ist ebenfalls verfügt worden. Zudem wurde ein Sachverständiger zur Klärung der Unfallursache bestellt.
Beamte des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Ermittlungsbereich Leib/Leben und Assistenzbereich Tatort, hatten mit Mitarbeitern der ÖBB und des Verkehrsministeriums noch am Montagabend die Ermittlungen zur Klärung der Unfallursache aufgenommen.