Wien

Scharf! Wiener Würstelstand erhöht die Löhne um 10,6 %

Da geht sich ein 16er-Blech mehr aus! Der "Wiener Würstelstand" in der Josefstadt reagiert auf die Teuerungswelle und erhöht die Löhne beachtlich.

Claus Kramsl
Saftige Herbstlohnrunde für die Mitarbeiter des Wiener Würstelstands in der Pfeilgasse in Wien-Josefstadt! Betriebsleiter Julian Sommergruber, Belegschaftsvertreter Philipp Rosska und  Geschäftsführer Mike Lanner (v.l.) schmeckt’s.
Saftige Herbstlohnrunde für die Mitarbeiter des Wiener Würstelstands in der Pfeilgasse in Wien-Josefstadt! Betriebsleiter Julian Sommergruber, Belegschaftsvertreter Philipp Rosska und Geschäftsführer Mike Lanner (v.l.) schmeckt’s.
Joep Schrijver

Die Inflation galoppiert, die Preise explodieren. Die Betreiber des "Wiener Würstelstands" in der Pfeilgasse 1 in Wien-Josefstadt lassen ihre Mitarbeiter aber nicht im Regen stehen. In der Herbstlohnrunde einigten sich Geschäftsführung und Belegschaft auf eine Lohnerhöhung von saftigen 10,6 Prozent. Das liegt weit über der Erhöhung von 7,44 Prozent, die die Metaller vergangenen Freitag unter Streikandrohung für sich erkämpfen konnten.

"Mitarbeiter trifft die Teuerung härter"

"Natürlich spürt auch unser Betrieb die steigenden Energiekosten und Einkaufspreise, aber unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trifft die Teuerung härter, darum waren wir uns rasch einig, dass es jetzt ein ordentliches Plus geben muss“, so Geschäftsführer Michael Lanner am Montag.

Monatsgehalt: 1.915,60 Euro brutto plus Trinkgeld

Ab dem 1. Jänner 2023 bekommt man daher für eine Vollzeitbeschäftigung am Wiener Würstelstand mindestens 1.915,60 brutto (14 x pro Jahr zzgl. Mehr- und Überstundenzuschläge sowie Trinkgeld). Hinzu kommt ab dem ersten Quartal 2023 ein Bonusmodell für erfahrene Mitarbeiter/innen, die damit bis zu EUR 2.175,40 brutto verdienen – was rund ein Drittel über dem aktuellen Gastro-Kollektivvertrag liegt, betonen die Betreiber.

Bio ist (nicht) Wurst

Trotz der gestiegenen Lohnkosten hat der Würstelstandbetreiber außerdem beschlossen, das Angebot noch konsequenter als bisher auf Nachhaltigkeit auszurichten – und zeitgleich das gesamte Wurstangebot auf Bio umzustellen. Erleichtert wird dieser Schritt durch einen anderen Effekt der Teuerung: "Da die Erzeuger von Bioprodukten mit eigenen Rohstoffen von der Teuerung deutlich weniger betroffen sind als andere Hersteller, hat sich der Preisunterschied zwischen Biolebensmitteln und ,konventionellen’ Waren in den letzten Monaten deutlich verringert. Damit sei die Zeit reif für diese Umstellung", heißt es in einer Aussendung.

Zusätzlich zum bestehenden Bio-Würstelsortiment gibt es ab sofort die Original Bosna, die vegane Bosna, die Käsekrainer und Bratwürste sowie die beliebten Spezial-Hotdogs "Bologna WÜ" und "Cordoba WÜ" nur mehr in Bio-Qualität. Auch die Bio-Lammwürstel kehren "auf vielfachen Wunsch unserer Kundinnen und Kunden" zurück an den Wiener Würstelstand, so Lanner.

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