Kritik am Kalender
"Schande"-Sager von Hirscher-Star: FIS-Mann reagiert
Wintersport-Star Vinzenz Geiger kritisierte den Weltcup-Kalender der Nordischen Kombinierer öffentlich. Nun folgte die Antwort des FIS-Rennleiters.
Eine der traditionsreichsten Disziplinen im Wintersport droht in der Bedeutungslosigkeit zu versinken: die Nordische Kombination. Der Verbindung aus Skispringen und Langlaufen droht sogar das Olympia-Aus – gleichbedeutend mit dem langsamen Aussterben der traditionsreichen Disziplin.
Das Problem dabei ist, dass der Kombinationsbewerb der Frauen nicht ins Olympia-Programm für die Spiele 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo aufgenommen wurde. Die fehlende Leistungsdichte wurde als Argument vorgebracht. Die Männer schafften es noch einmal ins Olympia-Programm, die Aufnahme der Nordischen Kombination ins Olympia-Programm 2030 ist aber mehr als fraglich, dann könnten auch die Männer-Bewerbe gestrichen werden, die als "Königsdisziplin" der Nordischen bezeichnete Sportart gänzlich verschwinden.
"Eine Schande"
Der Olympia-Start für die Spiele in knapp sechs Jahren hängt auch von den weiteren Entwicklungsschritte ab. Doch die sind im Moment nicht zu erkennen. Denn gerade einmal neun Weltcup-Wochenenden werden im bevorstehenden Winter ausgetragen, in nur fünf Ländern – mit der Ramsau und Seefeld finden zwei Wochenenden davon in Österreich statt. Bei den Frauen sind es gar nur sieben Weltcup-Wochenenden.
Der Ski-Weltcup der Herren auf einen Blick
Dies sorgte für Unmut im Kombinierer-Lager. Allen voran beim deutschen Star-Athleten Vinzenz Geiger, immerhin Olympiasieger im Einzel (2022) und im Team (2018), sowie viermaliger WM-Silbermedaillengewinner. "Das ist eine Schande, gerade in einer Zeit, in der wir uns weiterentwickeln und auf unsere Stärken konzentrieren sollten", kommentierte der Deutsche, der in der kommenden Saison als erster Kombinierer mit Van Deer, der Skimarke von Marcel Hirscher, im Weltcup starten wird, bereits vor Wochen den vom Ski-Weltverband FIS veröffentlichten Kalender auf Instagram.
Antwort von FIS-Mann
Danach sprach Geiger auch FIS-Renndirektor Lasse Ottesen direkte an. "Wäre es nicht faszinierend, Lasses Meinung zu den Errungenschaften der letzten drei Jahre zu hören? Dem Kalender zufolge nach warst du extrem beschäftig... mit Nichtstun", schäumte der Deutsche, schloss danach: "Tatsächlich ist es noch schlechter geworden."
Die Geiger-Kritik schmeckte dem FIS-Rennleiter nicht, wie Ottesen nun im "ORF" sagte. "Ich habe kein Problem, wenn Vinzenz oder ein anderer Athlet zu mir kommt, wir einen Kaffee trinken und direkt und offen sein können", meinte Ottesen, schob dann aber an: "Selbstverständlich sollten wir solche Kommentare nicht öffentlich machen."
Auf den Punkt gebracht
- Der deutsche Wintersport-Star Vinzenz Geiger kritisierte öffentlich den Weltcup-Kalender der Nordischen Kombinierer und bezeichnete ihn als "Schande"
- FIS-Renndirektor Lasse Ottesen reagierte darauf und betonte, dass solche Diskussionen besser privat geführt werden sollten, anstatt sie öffentlich auszutragen