Politik
"Schäbig, schrecklich" – Karner findet drastische Worte
Der Fall Florian Teichtmeister erschüttert Österreich. Jetzt meldet sich Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) in der Kinderporno-Causa zu Wort.
Am 13. Jänner 2023 wurde bekannt, dass der international renommierte TV- und Kino-Star wegen Besitzes pornografischer Darstellungen von Minderjährigen angeklagt worden ist.
Innerhalb kürzester Zeit verlor der Schauspieler seine Engagements im Burgtheater – und auch der ORF ging sofort auf Distanz. Ein geheimes Psycho-Gutachten von Gerichtspsychiater Peter Hofmann über den Mimen soll belegen: Teichtmeister wusste, was er tat! Und auch aus Ermittlerkreisen heißt es, die Beweislast sei erdrückend! Der 43-Jährige wird sich dafür am 8. Februar vor dem Landesgericht für Strafsachen in Wien verantworten müssen.
"Schändliches und zutiefst grausames Handeln"
In der dazu aufgeflammten Debatte rund um den sexuellen Missbrauch von Kindern meldet sich nun auch Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) mit einer knallharten Ansage zu Wort:
"Wir müssen klar benennen, worum es geht: nämlich um brutalen Kindesmissbrauch! Und das ist ein Verbrechen. Das darf in keinster Weise verharmlost werden, sondern muss klar benannt und aufs Strengste geahndet werden“, sagt Innenminister Gerhard Karner. Es handle sich um den "schäbigsten und schrecklichen Missbrauch" jener, die Schutz und Fürsorge bräuchten.
Der Besitz von kinderpornographischem Material könne niemals als rein digitales Delikt bezeichnet werden, denn sonst würde dadurch "schändliches und zutiefst grausames Handeln bagatellisiert", donnert der Niederösterreicher: "Es geht um echten Missbrauch von echten Kindern in der realen Welt."
Hinter der Kinderporno-Szene stehe eine länderübergreifende und internationale Kriminalität, erklärt der Innenminister weiter. Während der sexuelle Missbrauch von Kindern und Jugendlichen oftmals im Ausland passiere, bestünde die strafbare Handlung im Inland meist im Betrachten, Besitzen bzw. der Weitergabe der Aufnahmen.
Polizei rüstet gegen Kinderpornos auf
In der jüngeren Zeit würden immer mehr Fälle bekannt, was zum Teil auch den Einsatz von moderner Software und Sensibilisierung von Betreibern sozialer Netzwerke zuzuschreiben sei. Die österreichische Polizei will nun die Bekämpfung solcher Delikte weiter intensivieren, weshalb der Kampf im Cyberraum Teil der derzeit laufenden Kriminaldienstreform sei.
Im Fokus stehe vor allem der Ausbau der Cyber-Ermittlungen durch Spezialisten in den Landeskriminalämtern, aber auch durch Schwerpunktdienststellen in den Regionen. In den Ermittlungsbereichen "Sexualdelikte" würde auch ein Sonderbereich für Online-Kindesmissbrauch geschaffen.
Dazu werde das Cyber Competence Zentrum im im Bundeskriminalamt personell verstärkt und eine neue Software ins Feld geführt, die durch einen automatischen Bildabgleich die Ermittlungen vereinfachen soll.