Welt

Saudi-Arabien richtet 17 Menschen mit dem Schwert hin

Trotz Versprechen Saudi-Arabiens, die Anwendung der Todesstrafe zu reduzieren, wurden nun 17 Menschen in 12 Tagen hingerichtet – und heuer schon 144.

Ein Protest in Saudi-Arabien gegen Hinrichtungen (Archivfoto)
Ein Protest in Saudi-Arabien gegen Hinrichtungen (Archivfoto)
REUTERS

In den vergangenen zwei Wochen wurden in Saudi-Arabien nahezu täglich Menschen exekutiert, berichtet das Büro des aus Österreich stammenden UNO-Menschenrechtskommissars Volker Türk. Es handelt sich dabei um sieben Saudis, vier Syrer, drei Pakistani und drei Jordanier, denen Drogenhandel und –schmuggel vorgeworfen wurde.

In Saudi-Arabien werden Hinrichtungen bis auf Ausnahmefälle durch Enthauptungen mit dem Schwert durchgeführt. Dabei hatte das Land die vergangenen 21 Monate ein inoffizielles Moratorium erlassen, Menschen nicht wegen Drogenvergehen hinzurichten.

Weitere Inhaftierte

Genaue Zahlen sind nicht bekannt, allerdings befinden sich noch weitere Menschen in Haft, die auf ihre Hinrichtung warten. Darunter ein jordanischer Taxifahrer und achtfacher Vater, der laut der NGO Reprieve unter Folter gezwungen wurde, ein falsches Geständnis wegen Drogenschmuggels abzulegen.

Die UNO bedauert die Wiederaufnahme der Hinrichtungen für Straftaten im Zusammenhang mit Drogen: "Die Todesstrafe für Drogenvergehen zu verhängen ist inkompatibel mit internationalen Normen und Standards." Die letzten der drei Männer waren am Dienstag hingerichtet worden, nur wenige Stunden bevor Saudi-Arabien einen historischen Sieg bei der Fußball-WM gegen Argentinien errungen hat.

Saudi-Arabien exekutierte heuer bereits 144 Menschen – mehr als in den vergangenen beiden Jahren zusammen. Alleine im März waren bei einer Massenhinrichtung 81 Menschen getötet worden, weil sie zu militanten Gruppen gehört haben oder andere Menschen getötet haben, so die Begründung.

Bin Salman "machtlos"

Im März hatte Kronprinz Mohammed bin Salman noch dem US-Magazin "The Atlantic" in einem Interview gesagt: "Nun, was die Todesstrafe angeht, so haben wir sie abgeschafft, bis auf eine Kategorie, und diese steht im Koran, und wir können nichts dagegen tun, selbst wenn wir es wollten, denn es ist eine klare Lehre im Koran. Wenn jemand eine andere Person getötet hat, hat die Familie dieser Person das Recht, nachdem sie vor Gericht gegangen ist, die Todesstrafe zu verhängen, es sei denn, sie verzeihen ihm. Oder wenn jemand das Leben vieler Menschen bedroht, dann muss er mit der Todesstrafe bestraft werden. Das ist eine Lehre aus dem Koran. Ob es mir nun gefällt oder nicht, ich habe nicht die Macht, sie zu ändern."

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock
    An der Unterhaltung teilnehmen