Wien
"Sans deppert" –Wut-Lenker will Klima-Kleber überfahren
Klima-Kleber legten am Dienstag den Verkehr in der Wiener-City lahm. Bei einem Lenker lagen die Nerven völlig blank. Die Polizei musste einschreiten.
Am Dienstagmorgen startete die "Letzte Generation" ihre dritte Protestwelle in der Wiener-City. Die Polizei stand im Großeinsatz und eskortierte mehrere Aktivisten über den Ring. Auch ein Hubschrauber kreiste über die Bundeshauptstadt, um die Beamten von der Luft aus zu unterstützen.
Auch auf der Höhe der Währinger Straße hatten sich mehrere Klima-Aktivisten auf die Straße geklebt, um den Frühverkehr an der Weiterfahrt zu hindern. Am Gürtel hatte sich ein riesiger Stau gebildet.
Die Aktion der Klima-Kleber hat massive Auswirkungen auf den Frühverkehr. Die Wiener Ringstraße musste aufgrund der Protestaktion für Autofahrer komplett gesperrt werden – es wurde empfohlen, großräumig auszuweichen, damit man nicht im Stau stand.
Die andauernden Proteste der Letzten Generation sorgten auch am Dienstag für genervte Autofahrer. Wie nun eine Videoaufnahme zeigt, dürften bei einem SUV-Lenker die Nerven völlig blank gelegen sein. Der Lenker fuhr neben mehreren Polizeibeamten auf einen Aktivisten zu. "Hören Sie auf. Das hat doch keinen Sinn", rief ein Beamter dem Wut-Lenker zu.
Dieser zeigte sich von der Polizei-Präsenz wenig beeindruckt und stieg erneut aufs Gas. Ein Polizist schritt ein und schlug fest auf die Motorhaube. "Sans deppert. Hören Sie auf. Das hat keinen Sinn. Bleiben Sie jetzt endlich stehen", brüllte der Beamte in Richtung des Autofahrers.
Die Szene im Video:
15 Klima-Aktivisten festgenommen
Wie der ORF nun berichtet, wurden im Zuge der Demonstrationen 15 Personen festgenommen, in einer Stellungnahme der "Letzten Generation" war am Vormittag von "über zwölf" festgenommenen Personen die Rede.
Protestwelle soll mindestens drei Wochen dauern
Die Aktion am 2. Mai ist dabei nur der Beginn einer dreiwöchigen Protest-Welle der "Letzten Generation". "Vielleicht geht sich auch noch eine vierte aus", erklärt "Letzte Generation"-Sprecher Florian Wagner.
Teilnehmen werden an den Verkehrsblockaden diesmal rund 70 Aktivisten – etwa doppelt so viele wie bei der letzten Protestwelle im Februar. Geplant sind tägliche Aktionen, vor allem Straßenblockaden an neuralgischen Verkehrsknotenpunkten.
Laut ÖAMTC könnte das Gürtelabschnitte, den Franz-Josefs-Kai, Rechte und Linke Wienzeile sowie Zufahrten zur A23 betreffen. Auch die Polizei bereitet sich auf die neue Protestwelle vor. "Seitens der Wiener Polizei gibt es eine noch laufende intensive Einsatzplanung", so Polizeisprecherin Barbara Gass gegenüber "Heute".