Klimaschutz
Sanierung – so ziehst du dein Haus jetzt warm an
Klimaschutz bei den eigenen vier Wänden wird schnell zum großen (und teuren) Projekt. Doch für den Haus-Anzug gibt es Geld vom Staat.
"Sanierungsscheck“ heißt das Zauberwort für in die Jahre gekommene Häuser. Nicht nur die Fassade, auch die Fenster lassen oft allzu viel der wertvollen Wärme ins Freie. Eine "thermische Gebäudesanierung" schafft Abhilfe, sie wird finanziell unterstützt. Hier geht es ausschließlich um Mittel vom Bund.
Welche Häuser werden gefördert?
Das Gebäude muss mindestens 20 Jahre alt sein (Baubewilligung).
Was ist das vorgeschriebene Ziel?
Reduktion des Heizwärmebedarfs um 40 Prozent.
Welche Baumaßnahmen werden gefördert?
Dämmung der Außenwände, der obersten Geschoßdecke, des Daches sowie der untersten Geschoßdecke und des Kellerbodens; Sanierung bzw. Austausch von Fenstern und Außentüren. Förderungsfähig sind auch die Kosten für den Energieausweis, die Planung, die Bauaufsicht, Baustellengemeinkosten.
Wer darf ansuchen?
Nur Privatpersonen: (Mit-)Eigentümer, Bauberechtigte, Mieter eines Ein- oder Zweifamilienhauses oder Reihenhauses.
Welche Sanierungsvarianten gibt es?
Je nach Baumaßnahmen wird das Haus in eine der folgenden Kategorien eingeteilt: Einzelbauteilsanierung, umfassende Sanierung klimaaktiv-Standard, umfassende Sanierung guter Standard oder Teilsanierung 40 Prozent.
Was ist "klimaaktiv"-Standard?
Das sind besonders umweltfreundliche Gebäude, was deren Heizbedarf, Baustoffe und Standort betrifft.
Was ist eine "umfassende thermische Sanierung"?
Sie erfüllt die Ansprüche klimaaktiv-Standard bzw. guter Standard, ein bestimmter Heizwärmebedarf darf nicht überschritten werden.
Was ist eine "Teilsanierung 40 Prozent"?
Der Heizwärmebedarf wird um 40 Prozent gesenkt. Wird dies nur durch den Tausch von Fenstern und Außentüren erreicht, muss dieser Tausch 75 Prozent der Fenster und Außentüren umfassen.
Was ist eine "Einzelbauteilsanierung"?
Jetzt wird es ein bisschen komplizierter:
Bei Dämmung der Außenwand: Mindestens 50 Prozent der Fassade, mindestens 14 Zentimeter dick oder maximaler U-Wert 0,21 (der U-Wert gibt den Wärmeverlust an – je niedriger er ist, desto besser).
Bei Dämmung der obersten Geschoßdecke/Dach: Gesamte Fläche notwendig, mindestens 24 Zentimeter Dämmmaterial beziehungsweise maximaler U-Wert 0,15.
Bei Dämmung der untersten Geschoßdecke/Keller: Gesamte Fläche, mindestens zehn Zentimeter Dämmung beziehungsweise maximaler U-Wert 0,3.
Fenster: Mindestens 75 Prozent beziehungsweise maximaler U-Wert 1,1.
Muss ich das ganze Haus sanieren?
Nein. Es gibt auch die Möglichkeit einer Einzelbauteilsanierung. Hier wird aber nur je eine der vier Maßnahmen gefördert: Dämmung der Außenwand, Dämmung oberste Geschoßdecke beziehungsweise Dach, Dämmung der untersten Geschoßdecke bzw. Keller; Sanierung oder Austausch der Fenster
Wie hoch ist denn die Förderung höchstens?
Zwischen 2.000 und 6.000 Euro, das richtet sich nach der Art der Sanierung:
Einzelbauteilsanierung: Nur eine Maßnahme kann gefördert werden: 2.000 Euro maximal
Teilsanierung 40 Prozent: 4.000 Euro
Umfassende Sanierung guter Standard: 5.000 Euro
Umfassende Sanierung klimaaktiv-Standard: 6.000 Euro
Ist das alles? Nein, für die Verwendung nachwachsender Rohstoffe bei mindestens 25 Prozent der Fläche erhöhen sich die erwähnten Förderungen um 50 Prozent. Infos: umweltfoerderung.at