Langzeit-Test
Samsung Galaxy Z Fold5 faltet noch immer wie am 1. Tag
Fast ein ganzes Jahr lang hat uns das Samsung Galaxy Z Fold5 begleitet. Zeit, um das Falt-Smartphone kurz vor dem Nachfolger umfassend zu bewerten.
Bleibt es bei Samsungs bisheriger Veröffentlichungspolitik, lernen wir wohl demnächst die neuen Falt- und Klapp-Smartphones Galaxy Z Fold6 und Galaxy Z Flip6 kennen. Kein anderer Hersteller hat mit bisher fünf Falt-Generationen mehr Expertise als die Südkoreaner – eine der größten Sorgen der Nutzer ist allerdings weiterhin: Hält das Gerät bei täglicher Nutzung auch lange durch oder ist nach ein paar Mal falten bereits Schluss. "Heute" hat das auf die Probe gestellt und das Samsung Galaxy Z Fold5 seit dem Erscheinen zehn Monate lang getestet.
Wir erinnern uns an den Ersteindruck: Das Samsung Galaxy Z Fold5 erfand das Falt-Handy nicht neu, ließ aber die Falt-Träume der Nutzer durch Verbesserungen wahr werden. So schloss das Smartphone gefaltet komplett ab und sperrte damit Staub besser aus, aber auch die Bedienung wurde verbessert, damit man den großen Bildschirm smart und mit Multitasking nutzen konnte. Samsung hatte mit dem Galaxy Z Fold5 das bisher ausgereifteste und auch leistungsstärkste Falt-Smartphone am Markt geschaffen. Und nun, zehn Monate später? Wir ziehen eine Bilanz.
Samsung Galaxy Z Fold5 im Test – macht Falt-Träume wahr
Das Display
Mini-Kratzer ja und regelmäßiges Putzen ist Pflicht, von einem zerkratzten Display kann aber auch nach zehn Monaten keine Rede sein. Weder löst sich hier eine Folie ab, noch hat sich die Display-Falte seit der Inbetriebnahme verändert. Bemerkenswert ist die Robustheit auch deshalb, weil beinahe täglich Notizen am Innendisplay (7,6-Zoll-AMOLED, 2.176 x 1.812 Pixel, 21,6:18-Format, adaptive Bildwiederholrate von 1 bis 120 Hertz) mit Samsungs S Pen gemacht wurden.
Spuren der Schrift blieben ebenfalls keine zurück. Und auch Staub war kein Problem. Zugeklappt gibt es übrigens ein 6,2 Zoll großes AMOLED-Außendisplay (2.316 x 904 Pixel, 23,1:9-Format, adaptive Bildwiederholrate 48 bis 120 Hertz). Auch das zeigt nur Mini-Kratzer. Dass das restliche Gehäuse wie frisch ab Werk aussieht, hat dagegen einen anderen Grund. Als Schutz verwendeten wir Samsungs S Pen Case Backcover, das kostet allerdings 100 Euro extra.
Das Scharnier
Das neue Scharnier des Samsung Galaxy Z Fold5 schließt die beiden Smartphone-"Hälften" des Falt-Handys komplett eben ab und lässt damit keinen Staub eindringen. Das überzeugt in der Praxis und im Langzeit-Test des Modells. Hier knarrt und knarzt auch nach Monaten nichts – und der Widerstand ist auch noch völlig in Ordnung.
Samsung scheint das Falt-Scharnier wie angekündigt gut gegen das Eindringen von Staub geschützt zu haben, auch wenn es keine entsprechende IP-Zertifizierung gibt. Top: Das Galaxy Z Fold5 faltet wie am ersten Tag! Gegen das Eindringen von Wasser sind die Geräte per IPX8 sowieso geschützt.
Der Akku
Im Inneren des Smartphones werkelt der Snapdragon 8 Gen 2 Prozessor, der extra auf Galaxy-Geräte abgestimmt wurde. Er steigert sowohl die Leistung, als auch die Akkulaufzeit der 4.400 Milliamperestunden-Batterie, die zwar im Vergleich mit dem Vorgänger ident blieb, durch die bessere Chip-Abstimmung aber dennoch mehr Laufzeit rausholt. Dazu gibt es üppige zwölf Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher, was für eine durchschlagende Arbeits-Leistung sorgt.
Der Batterietest von PCMark wies dem Smartphone beim Marktstart eine durchaus beachtliche Laufzeit von 14 Stunden zusammengeklappt und zwölf Stunden aufgeklappt aus. Zehn Monate später hat sich daran überraschenderweise kaum etwas geändert – rund 15 bis 20 Minuten hat das Smartphone in den beiden Modi eingebüßt. Und das bei täglicher, mehrstündiger Nutzung und zusätzlich bei beinahe täglicher Ladung. Apropos: Kabelgebundenes Laden gibt es "nur" mit 25 Watt (rund 100 Minuten Ladezeit), kabelloses Laden mit 15 Watt.
Das Tempo
Im "Heute"-Test stellte das Smartphone zum Erscheinen einen neuen Rekord auf. 3.888 Punkte gab es im "Wild Life Extreme"-Test von 3D Mark – mehr als jedes andere bis dahin getestete Gerät. Diese leistung ist bis zum heutigen Tag in keinster Form gebremst. Das Smartphone weist weiter (mittlerweile allerdings entwicklungsgemäß geschlagene) Bestwerte aus, alles läuft weiter schnell und flüssig ab.
Und wir bleiben auch nach zehn Monaten bei unserem Urteil in Sachen Tempo und Leistung: Koppelt man einen Monitor damit, ist das Smartphone stark genug, um Aufgaben wie Mails, Internet und Co., aber auch Multitasking, Bildbearbeitung und etwas Zocken als PC-Ersatz zu bewältigen. Was aber tatsächlich gesunken ist, ist indes der Startpreis von mindestens 1.899 Euro. Im Netz ist das Samsung Galaxy Z Fold5 aktuell bereits ab 1.260 Euro zu haben.
Die Technik
Größter Spung seit dem Erscheinen des Geräts: Samsungs Künstliche Intelligenz (KI) Galaxy AI hat mittlerweile auch auf dem Galaxy Z Fold5 Einzug gehalten. Ein paar der Funktionen: "Circle to Search" nennt sich eine der neuen Suchmethoden. Egal ob YouTube-Video, Foto oder Live-Bild in der Kamera-App, Nutzer können dank KI mehr über das Objekt herausfinden, das da gerade zu sehen ist. "ProVisual Engine" nennt Samsung die Bild-KI, mit den "Galaxy AI"-Tools lassen sich etwa Schatten oder Spiegelungen aus Aufnahmen entfernen und vieles mehr.
Ein Software-Update auf die Nutzeroberfläche OneUI 6.1 brachte vor wenigen Wochen aber noch andere neue Funktionen ins Z Fold5. So bietet die Oberfläche nun die Möglichkeit, Widgets auf dem Sperrbildschirm zu platzieren, um diesen zu personalisieren. Außerdem lassen sich eigen Hintergründe besser platzieren, Quick Share wurde mit Googles Nearby Share zusammengeführt, Passkeys eingeführt oder die Routinen verbessert. Das Nutzungsgefühl ist damit noch komfortabler geworden.
Fazit
Das Samsung Galaxy Z Fold5 schlägt sich auch nach rund zehn Monaten überzeugend – vor allem Leistung und Akkulaufzeit haben kaum gelitten. Am Ende bleibt der Wunsch nach einem größeren Kamera-Update für das Smartphone.
Gigantisch ist indes die Masse an neuen Inhalten ausgefallen, die die Software-Updates auf das Smartphone brachten, angeführt von den spannenden KI-Funktionen. Besonders schön: Da bei vielen Händlern der Preis gefallen ist, landet das Falt-Smartphone in einem attraktiven Preisbereich, der auf Höhe von "normalen" Handy-Flaggschiffen liegt.