Smartphone-Review

Samsung Galaxy Z Flip6 im Test – zum Ausflippen gut

Wie bei der großen Schwester Fold6 sind beim Falt-Smartphone Samsung Galaxy Z Flip6 die Neuerungen überschaubar. Genial gut wird es dadurch trotzdem.

Rene Findenig
Samsung Galaxy Z Flip6 im Test – zum Ausflippen gut
Nutzer kriegen mit dem Galaxy Z Flip6 eine drastisch bessere Kamera, den neuesten Prozessor und ein dünneres Klapp-Format.
Rene Findenig

Neben Samsung großem Falt-Smartphone Galaxy Z Fold hat auch das kleinere Modell Flip eine sechste Auflage bekommen. Und auch bei der kleinen Falt-Schwester gilt: Die Neuerungen sind schnell abgehandelt, in der Praxis haben sie aber komfortable Verbesserungen für die Nutzer mitgebracht. So sind Displays, Gewicht, Formfaktor, Speicher und Ladetechnologie im Vergleich zum Vorgänger ident geblieben. Getan hat sich indes aber etwas durch etwas schlankere Maße im gefalteten Zustand, einer stärkeren Kamera-Ausstattung, mehr Arbeitsspeicher, ganz neuem Prozessor, dickeren Akku und neuen Farben. Preislich startet das Galaxy Z Flip6 bei 1.199 Euro.

Dieses Mal kommt das Flip-Smartphone in den Farben "Silver Shadow", "Blue", "Yellow" und "Mint". Weitere exklusive Farben gibt es beim Online-Kauf bei Samsung. Die Modellreihe verfügt über zwölf Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher, für 256 GB internen Speicher werden 1.199 Euro, für 512 GB Speicher 1.319 Euro fällig. Auch wenn es äußerlich im Vergleich zum Flip5 ähnlich – fast ident – zugeht, gibt es beim Außendisplay, von Samsung "FlexWindow" genannt, praktische Neuerungen. So können am 3,4 Zoll Display (748 x 720 Pixel) mehr Widgets angezeigt werden, was es nicht mehr notwendig macht, das Falt-Smartphone bei jeder Gelegenheit aufzufalten.

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    Die Neuerungen sind beim Samsung Galaxy Z Flip6 schnell abgehandelt, in der Praxis haben sie aber komfortable Verbesserungen für die Nutzer mitgebracht.
    Die Neuerungen sind beim Samsung Galaxy Z Flip6 schnell abgehandelt, in der Praxis haben sie aber komfortable Verbesserungen für die Nutzer mitgebracht.
    Rene Findenig

    Hervorragende und noch besser nutzbare Displays

    Zwar kann das Smartphone noch immer nicht wie die Fold-Schwester am Außendisplay wie ein "normales" Smartphone bedient werden, die Zahl der nutzbaren Apps und Widgets wächst aber. Kamera-Zugriff hat man dadurch (praktischerweise werden Selfies dann gleich mit der Hauptkamera geknipst), Videos lassen sich am kleinen Glasschirm ansehen, ebenso Texte tippen, Mails beantworten oder Kartendienste und Kalender nutzen. Das Display bietet weiter eine völlig ausreichende Bildwiederholrate von 60 Hertz. Dank AMOLED-Technologie sind die Farben und Kontraste spektakulär, bis zu 1.600 Nits liefern genug Helligkeit für alle Situationen.

    Gefaltet speckt das neue Flip6 0,2 Millimeter ab und zeigt sich nun 14,9 Millimeter dick, die übrigen Maße betragen 85,1 x 71,9 Millimeter. Aufgefaltet misst das Smartphone 165,1 x 71,9 x 6,9 Millimeter. Der gute Eindruck setzt sich auf der Innenseite fort. Die Display-Falte in der Mitte ist zumindest etwas geschrumpft, dazu gibt es wieder ein großartiges 6,7 Zoll Dynamic- AMOLED-Display (2.640 x 1.080 Pixel), das es adaptiv bis zu 120 Hertz schafft. Die Schärfe ist sehr gut, Kontraste, Farben und Helligkeit (bis zu 2.600 Nits) sind ebenso fantastisch. Und wieder schließt der Rahmen beim Falten eben ab – so wird das Innendisplay gut geschützt.

    Tolle neue Kamera-Funktionen im halb-aufgefalteten Modus

    Beim Falten geht es stufenlos zu, der Widerstand ist gut – so lässt sich das Smartphone auch im 90-Grad-Winkel aufgefaltet einfach auf dem Boden oder Tisch abstellen, ohne dass es selbst zuklappt. Und genau dafür hat Samsung neue Funktionen im Gepäck. Bei der Kamera wechselt das System in den "FlexCam"-Modus, der nun bei Selfies einen neuen Autofokus mit Künstlicher Intelligenz besitzt. Das funktioniert super – man posiert und die Kamera wählt selbst die beste Zoom-Stufe und den idealen Bildausschnitt. Nutzt man das Innendisplay im "Flex Mode" beim Aufnehmen von Videos, wird ein Teil des Displays zum Camcorder-Griff mit Zoom-Steuerung.

    Auch neue Spielereien wie "Lifelike Wallpaper", sich je nach Zeit und Wetter ändernde Bilder am Außendisplay, gibt es. Nichts hat sich beim (seit dem Vorgänger guten) Schutz verändert. Die Glasflächen werden von Gorilla Glass Victus 2, die Metallflächen von gepanzertem Aluminium geschützt. Wieder ist das Smartphone wasserdicht – einen leichten Staubschutz gibt es (IP48). Das Innendisplay hat auch einen Trick auf Lager – wer trotz der Größe des Bildschirms nur eine Hand zur Bedienung verwenden will, kann den eingeblendeten Inhalt verkleinern, sodass auch innen am Display alles mit einer Hand (beziehungsweise dem Daumen) erreicht werden kann.

    Flip ist sogar noch etwas stärker als das große Fold-Modell

    Für fast schon extreme Leistung sorgt wie im Fold6 der neue Snapdragon 8 Gen 3 "for Galaxy" gemeinsam mit 12 GB Arbeitsspeicher. Einerseits schafft der Super-Chip eine überragende Spitzenleistung in allen Leistungs-Tests (und schlägt sogar durch die weniger fordernde Display-Technologie des kleineren Modells minimal das größere Fold), andererseits ist eine moderate Wärmeentwicklung und eine Drosselung bei andauernder Belastung messbar. Aber keine Sorge, das Smartphone schafft trotzdem alle Aufgaben problemlos, sei es das Zocken von Games wie "Call of Duty Mobile" oder "Genshin Impact" – oder nur Text- und Bild-Aufgaben.

    Um die Wärmeentwicklung in den Griff zu bekommen, hat Samsung eine neue "Vapor Chamber" verbaut, die verhindert, dass das Flip heiß wird. Als Betriebssystem gibt es das über Android 14 gestülpte OneUI 6.1 – das bringt wieder einige Samsung-exklusive, aber auch einige praktische Funktionen. Am Innendisplay lassen sich auf der oberen Hälfte Inhalte wie Videos sehen und unten Kontrolle-Elemente einblenden oder während des Videos Texte und Kommentare schreiben. Am Außendisplay legt man sich die gewünschten Widets zurecht und hat auch eine vollwertige Tastatur. Top: Sicherheits-Patches und Android-Updates gibt es sieben Jahre lang!

    Das Samsung Galaxy Z Flip6 im Test – die Neuerungen sind überschaubar, der Nutzungskomfort steigt aber an.
    Das Samsung Galaxy Z Flip6 im Test – die Neuerungen sind überschaubar, der Nutzungskomfort steigt aber an.
    Rene Findenig

    Neues Kamera-System macht Aufnahmen mit dem Flip besser

    Die Frontkamera mit zehn Megapixeln (MP) ist im Vergleich zum Flip5 gleich geblieben, viel spannender ist bei diesem Gerät aber sowieso die Hauptkamera. Und bei der hat sich deutlich etwas getan. Die Dualkamera besteht aus einem verbesserten 12-MP-Ultraweitwinkelsensor und einem ganz neuen 50-MP-Weitwinkelsensor. Die weitaus stärkere Besetzung macht sich sofort mit knackscharfen Nachtaufnahmen mit natürlichen Farben bemerkbar. Etwas schwächelt der Weitwinkel, wie vor allem in der Nacht erkennbar, die Bilder sind trotzdem sehr gut. Auch Zoom kann das Flip6 nun weitaus schärfer – bis zum Faktor 4 sieht das gut aus.

    Gezoomt wird rein digital bis zum Faktor zehn. Samsung nennt zwar einen "Optischer Qualitäts-Zoom bei 2-facher Vergrößerung", das bedeutet aber nur, dass das Originalfoto wegen der starken Hauptkamera zweifach vergrößert wird, ohne dass es zu Schärfeverlusten kommt. Tagsüber gibt es einen tollen Dynamikumfang, die Kontraste, Farben und Schärfe kommen noch besser zur Geltung als in der Nacht. Bei genug Licht fallen auch Porträts spektakulär aus. Stören könnte man sich aber insgesamt an den leicht dunkleren Bildern im Vergleich zu Flaggschiffen, wenn das Licht abnimmt. Manuell kann man aber umfassend nachbessern.

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      Die Dualkamera besteht aus einem verbesserten 12-MP-Ultraweitwinkelsensor und einem ganz neuen 50-MP-Weitwinkelsensor.
      Die Dualkamera besteht aus einem verbesserten 12-MP-Ultraweitwinkelsensor und einem ganz neuen 50-MP-Weitwinkelsensor.
      Rene Findenig

      Gleichbleibende Ausstattung und neue KI-Funktionen

      Bei der übrigen Ausrüstung bleibt so gut wie alles beim Alten. Einen Speichererweiterungs-Slot gibt es nicht, sehr wohl aber 5G, Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.3 und NFC. Unterstützt wird Dual-SIM-Betrieb mit einer physischen SIM und einer oder nur mit zwei eSIMs. Dazu kommen kristallklar klingende Lautsprecher und natürlich Samsungs neue KI-Funktionen, die auch am Fold6 zu finden sind und per Update auch auf ältere Modelle kommen. "Circle to Search" lässt wieder gesuchte Objekte am Bildschirm einkreizen, die KI identifiziert sie dann. "ProVisual Engine" als Bild-KI entfernt Schatten oder Spiegelungen aus Fotos oder füllt fehlende Bildbereiche auf.

      Details zu den bisherigen Funktionen von Galaxy AI findest du im Test des Samsung Galaxy S24. Neu hinzu kommen Werkzeuge wie "Sketch to Image". Dabei können Nutzer in der "Notes"-App Skizzen zeichnen, die KI macht daraus Aquarell-Kunstwerke oder detaillierte Illustrationen. Ebenso können echte Fotos bearbeitet werden – entweder man kritzelt eine Brille ins Gesicht des Haustiers und die KI macht eine echt erscheinende Brille draus, oder aber man wandelt gleich das ganze Bild per "Portrait Studio" in KI-Kunst oder eine Cartoon-Zeichnung um. Dazu gibt es außerdem bessere Übersetzungs- und Umformulierungsoptionen durch Galaxy AI.

      Samsung Galaxy Z Flip6 im Test – zum Ausflippen gut

      Die Akkukapazität steigt im Vergleich zum Vorgänger von 3.700 auf 4.000 Milliamperestunden (mAh). Die Ladung bleibt indes langsam wie gewohnt. Per Kabel lädt das Galaxy Z Flip6 mit 25 Watt in rund 110 Minuten voll, kabellos wird mit 15 Watt geladen. Im Lieferumfang findet sich ein USB-C-Ladekabel, einen Adapter muss man sich selbst besorgen. Die Laufzeit geht indes völlig in Ordnung. Bei Nutzung des Innendisplays mit 50 Prozent Helligkeit, höchster Bildwiederholrate von 120 Hertz und Video-Dauerschleife kommt man an die 14 Stunden. Wer auch die praktischen Widgets des Außendisplays nutzt, wird nur alle zwei Tage laden müssen.

      Das Samsung Galaxy Z Flip6 hat in der sechsten Generation beinahe alle Kritikpunkte beseitigt. Weiter wird im Vergleich zur Konkurrenz sehr langsam geladen und die Kamera müssen weiter ohne optischen Zoom auskommen. Anders als das größere Fold-Modell ist das Flip aber auch nicht teurer als sein Vorgänger geworden. Nutzer bekommen mit dem Galaxy Z Flip6 eine drastisch verbesserte Kamera, den neuesten Prozessor mit massig Tempo und ein etwas dünneres Klapp-Format. Das Falt-Smartphone ist zudem einmal mehr hervorragend verarbeitet, bietet einen der längsten Update-Zeiträume und bringt neue KI-Funktionen für Kreative mit sich.

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      Samsung Galaxy Z Flip6
      Farben: Silver Shadow, Yellow, Blue, Mint, Crafted Black, Purity White, Peach, IP48
      Abmessungen: 165,1 x 71,9 x 6,9 mm, 85,1 x 71,9 x 14,9 mm (gefaltet), 187 g
      Prozessor: Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 "for Galaxy"
      Speicher: 12 + 256 GB, 12+ 512 GB
      Displays: 6,7 Zoll Dynamic AMOLED 2X, 2.640 x 1.080 Pixel, 120 Hz; 3,4 Zoll Super AMOLED, 720 x 748 Pixel, 60 Hz
      Kameras: 50.0 MP + 12.0 MP; 10 MP
      Spezifikationen: Dual-Sim (SIM 1 + eSIM / Dual eSIM), 5G, USB Typ-C (USB 3.2 Gen 1), GPS, GLONASS, Beidou, Galileo, QZSS, Wi-Fi Direct, Bluetooth 5.3, NFC
      Betriebssystem: OneUI 6.1 / Android 14
      Akku: 4.000 mAh, 25W kabelgebunde Ladung, 15W kabellose Ladung
      Preise: 1.199 / 1.319 Euro

      Auf den Punkt gebracht

      • Das Samsung Galaxy Z Flip6 bietet trotz überschaubarer Neuerungen eine geniale Leistung
      • Mit einem schlankeren Design, stärkerer Kamera, mehr Arbeitsspeicher, neuem Prozessor und dickerem Akku, sowie neuen Farboptionen, überzeugt das Smartphone
      • Das Innendisplay ist beeindruckend und die Kamera-Funktionen wurden verbessert
      • Trotz langsamerem Aufladen und hohem Preis, bietet das Galaxy Z Flip6 eine moderne Ausstattung und überzeugt mit seiner Leistung
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