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Samsung Galaxy Z Flip 4 im Test: Ein schickes Upgrade
Das neue "Klapphandy" Samsung Galaxy Z Flip 4 ist ein konsequentes Upgrade zum Vorgänger. Alles ist nun schicker, moderner und technisch stärker.
Auf den ersten Blick sieht das neue Samsung Galaxy Z Flip 4 fast ident wie sein Vorgänger aus, wer genauer hinsieht und das Gerät dann auch in Betrieb nimmt, merkt aber sofort, dass es sich um ein gelungenes Upgrade handelt, bei dem Samsung an vielen Details geschraubt hat. So gibt es nun eine schlankere Gerätegröße samt einem nicht so dicken Scharnier, dafür aber einen größeren Akku, einen neuen, schnelleren Prozessor und einen stärkeren Schutz. Die Funktionsweise blieb dagegen gleich: Zusammengeklappt zeigt sich das Flip 4 als Smartphone-Quadrat mit Mini-Display, aufgeklappt als Riesen-Handy.
Auffällig ist, dass die Rückseite des Samsung Galaxy Z Flip 4 nun matt ausgefallen ist, die Ränder des Geräts aber glänzend sind. Fingerabdrücke sind deshalb fast nur an den Rändern des Geräts sichtbar. Freuen darf man sich, dass die Rückseite des Geräts von Gorilla Glass Victus Plus geschützt ist, dass sich äußerst widerstandsfähig zeigt. Kratzer zeigt das Smartphone trotz fehlender Schutzhülle nicht allzu schnell, Fingerabdrücke sind beim matten Design nicht allzu gut sichtbar. Und auch der IP-Schutz ist stark: Mit IPX8 kann das Flip 4 sogar baden gehen – laut Zertifizierung in ein Meter Tiefe für eine halbe Stunde.
Schöner, dünner und auch teurer
Als Farben kommen beim neuen "Klapp-Handy" Violett, Graphit, Pink-Gold und Blau zum Einsatz, wobei Samsung online auch die Möglichkeit bietet, sich ein eigenes Handy-Design zurechtzulegen. "Bespoke Edition" nennt Samsung diese Auswahl. Der Preis der Geräte ist übrigens weiter stolz und leicht gestiegen, überrascht aber nach den Vorgängern auch nicht. Die Modelle starten bei 1.099 Euro mit 8 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher (RAM) und 128 GB internem Speicher. Für den doppelten internen Speicher werden 1.159 Euro fällig, eine nochmalige Verdoppelung des internen Speichers kommt schließlich auf 1.279 Euro.
Die Wahl des Speichers will bedacht werden – eine Möglichkeit zur Speichererweiterung per Karte bietet das Foldable nämlich nicht. Und ein weiterer Hinweis: Schon längere Zeit legt Samsung seinen Flaggschiff-Phones keinen Stromstecker zum Laden mehr bei – wer keinen hat, muss sich diesen separat dazukaufen. Durch ein neues Scharnier zeigt sich das 187 Gramm schwere Flip-Smartphone nun in egal welchem Zustand dünner und kompakter. Zusammengeklappt misst das Gerät 71,9 x 84,9 x 17,1 Millimeter und ist damit vor allem deutlich dünner. Entfaltet lauten die Maße 165,2 x 71,9 x 6,9 Millimeter.
Tolles Scharnier und edles Design
Gut getroffen ist die Festigkeit des Scharniers. Zusammengeklappt hält das Smartphone sicher in seiner quadratischen Form, aufgeklappt werden kann es mit etwas Fingerspitzengefühl aber noch immer mit einer Hand. Was man natürlich nicht tun sollte, denn das edle und teure Gerät sollte sicher mit einer Hand gehalten und mit der anderen "aufgeflipt" werden. Zusätzlich toll beim Scharnier: im 90-Grad-Winkel aufgeklappt lässt sich das Smartphone am Tisch abstellen – etwa, um im oberen Display-Bereich eine Videokonferenz zu verfolgen und sich im unteren Bildschirm-Bereich Notizen zu machen.
Der Fingerabdrucksensor findet sich in der Power-Taste an der Seite unter der traditionellen Lautstärkewippe. Zwei Design-Merkmale stechen nun aus dem neuen Gerät im zusammengeklappten Zustand hervor: Die Kameralinsen werden von schicken und schmalen Ringen umschlossen und stehen nur minimal aus der Rückseite (beziehungsweise Vorderseite im zusammengeklappten Zustand) hervor. Außerdem sind sie in einem edlen Glasbalken eingelassen, der etwas mehr als ein Drittel des zusammengeklappten Gehäuses einnimmt und auch das Mini-Außendisplay des Smartphone beherrbergt.
Kleines Display verbirgt Geheimnisse
Wenig Eindruck hinterlässt anfangs das nur 1,9 Zoll kleine Außendisplay (512 x 260 Pixel). Das verfliegt aber schnell, denn auch ohne das Flip zu öffnen, können über das Display nicht nur Nachrichten, Anrufe, Uhrzeit, Datum und Ladung kontrolliert, sondern auch auf wichtige Einstellungen wie Bluetooth, WLAN und der Flugmodus an- und abgeschaltet werden. Auch Anrufe lassen sich einfach über das Mini-Display tätigen, das im Übrigen auch noch NFC-Zahlungen oder das Smart-Home regelt. Und dank Vorlagen von Samsung lässt sich auch das Display-Design verändern – von bunt über verspielt bis zeitlos.
Aufgeklappt, enthüllt das Samsung Galaxy Z Flip 4 ein 6,7 Zoll großes OLED-Display (1.080 x 2.640 Pixel) mit bis zu 120 Hertz Bildwiederholrate (beim Außendisplay sind es 60 Hertz) und überraschend schmalen Bildschirmrändern. Beeindruckend wie bei allen Samsung-Smartphones der Oberklasse: Farben, Kontraste, Schärfe und Darstellung suchen ihresgleichen und werden von einer recht hohen Helligkeit unterstützt. Apropos Helligkeit: Bei direkter Sonneneinstrahlung ist der "Falz" im Display deutlich sichtbar und lässt sich auch im Blindtest leicht mit dem Finger erfühlen. Wirklich störend ist die Falte nicht.
Neue Nutzungsmethoden für die Displays
Smart zeigt sich Samsung bei der Umsetzung neuer Nutzungsmethoden für die Displays. So gibt es nun schlauere Multi-Window-Modi für die Anordnung mehrerer Apps gleichzeitig am Bildschirm oder der bereits genannten Möglichkeit, das Handy nur halb aufzuklappen und es am Tisch abzustellen, um damit zu arbeiten. Nutzt man dieses Aufstellen wiederum, um Fotos mit Auslöser zu knipsen, kann man sich über das kleine Außendisplay positionieren und löst die Aufnahme mit einer Hand-Geste aus. In Sachen Bedienmöglichkeiten und Möglichkeiten von Faltgeräten hat Samsung wirklich an alles gedacht.
Doch auch beim Innenleben muss sich das Samsung Galaxy Z Flip 4 nicht verstecken, verfügt es doch mit dem Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1 über denselben Power-Chip wie der große Bruder, das Samsung Galaxy Z Fold 4. Gemeinsam mit den genannten 8 GB RAM ist das Flipp-Smartphone blitzschnell, egal ob man gerade damit zockt, Videos bearbeitet oder durchs Netz surft. Im Test wurde das Smartphone selbst im intensiven Dauerbetrieb nicht einmal merklich warm – beeindruckend! Was aber auffällt: Es kann nur eine SIM-Karte eingeschoben werden, eine zweite muss per eSIM hinzugefügt werden.
Weit längere Laufzeit, aber gemächliches Laden
Unterstützt werden vom Smartphone alle neuesten Technologien wie 5G, Bluetooth 5.2 und Wifi 6. Das Betriebssystem des Geräts basiert auf Android 12 und arbeitet mit Samsungs hauseigener Oberfläche One UI 4.1 – bunter und verspielter als das pure Android. Eine merkbare Neuerung gibt es beim Akku des Smartphones, denn dieser wuchs von 3.300 auf 3.700 Milliamperestunden an. Damit kommen auch Vielnutzer nun locker über den Tag. Beim Laden ist man weiter gemächlich unterwegs: Mit einem 25-Watt-Netzteil dauert eine volle Ladung rund zwei Stunden, kabellos geht es mit 10 Watt.
Bleiben die Kameras des Geräts, die beide sehr gut im Test abschneiden. Die 10-Megapixel(MP)-Selfie-Cam wirkt zwar recht unspektakulär, knipst aber scharfe Selfies mit natürlichen Farben ohne Probleme. Und auch wenn sich die rückwärtige Kamera am Papier mit 12 MP Hauptkamera, 12 MP Ultraweitwinkel und Blitz ebenso weit weg von Superlativen bewegt, überrascht sie mit tollen Fotos samt vieler Details selbst in dunkleren Umgebungen. Samsung hat da deutlich sichtbar an der Lichtempfindlichkeit geschraubt, einzig Zoomaufnahmen verwaschen eindeutig. Beispielfotos gibt es in der Bildershow oben!
Schickes Upgrade für das Flip-Smartphone
Beim neuen Samsung Galaxy Z Flip 4 handelt es sich um ein schickes und durchdachtes Upgrade der Smartphone-Reihe. Samsung hat an vielen Schrauben gedreht, was vor allem bei der Leistung, der Akkulaufzeit und der Kamera deutlich wird. Besonders gut gefiel uns im Test auch das überarbeitete und noch edler wirkende Design. Kleine Mankos wie eine eher langsame Ladung oder dass nur eine physische SIM-Karte eingelegt werden kann, stören den tollen Gesamteindruck dabei wenig. Happig bleibt der Preis – zumindest bietet Samsung eine Art Eintauschprogramm für bisherige Flip-Besitzer an.
Wer Wert auf noch bessere Fotos legt, aber unbedingt ein Falt-Smartphone haben will, ist übrigens mit dem größeren Samsung Galaxy Z Fold 4 besser bedient, das über eine stärkere Kamera-Ausstattung verfügt. Das passt dann allerdings nicht mehr so einfach in die Hosentasche. Wer dagegen schon bisher Fan von Samsungs Flip-Modellreihe war, bekommt mit dem neuen Samsung Galaxy Z Flip 4 das aktuell stärkste "Klapp-Handy" am Markt mit einer beeindruckend flotten Leistung und einer extrem eleganten Optik. Es ist nicht nur technisch auf der Höhe, sondern auch ein Hingucker im Bekanntenkreis.