Kurioser Erfolg

Salzburger wählten regierende Landes-Chefin nach Wien

Die Salzburger FPÖ-Wähler wählten ihre Parteichefin und LH-Stv. nach Wien. Sie nimmt das Direktmandat aber – wenig überraschend – nicht an.

Leo Stempfl
Salzburger wählten regierende Landes-Chefin nach Wien
Marlene Svazek dürfte eigentlich in den Nationalrat einziehen.
BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com

Der Nationalrat wird blau. Die FPÖ verdoppelt ihre Mandatszahl beinahe von bisher 30 auf nunmehr 57. Und geht es nach der Salzburger Wählerschaft, soll darin fortan auch jemand sitzen, der eigentlich ganz woanders voll eingespannt ist.

Landespartei-Obfrau Marlene Svazek kandidierte auf dem wenig aussichtsreichen achten von 22 Listenplätzen im Bundesland (von den Stimmen her schafften letztlich die ersten drei den Sprung ins Parlament) sowie auf Platz 6 des Regionalwahlkreis 5B (Flachgau/Tennengau).

Die Partei-Chefin bekam allerdings auf regionaler Ebene einen enormen Teil der Vorzugsstimmen – und zwar so viele, dass sie dadurch vorgereiht wurde und ihr ein Direktmandat zustünde. Zuletzt gelang das 1992 jemandem.

"Wahnsinn"

Das Problem: Svazek hat erst im vergangenen Herbst mit ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer eine neue Landesregierung gebildet. Als Landeshauptmann-Stellvertreterin ist sie zusätzlich für die Agenden Natur- und Umweltschutz, Gewerbe, Elementarbildung und Kinderbetreuung, Jagd und Fischerei, Jugend, Familie und Integration zuständig.

Auf Instagram bedankte sie sich am Dienstag jedenfalls für das Direktmandat und die Wahl zur "Vorzugsstimmen-Kaiserin" in Salzburg – "Wahnsinn." Sie bleibe aber natürlich in Salzburg. "Wir haben noch viel vor."

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    Christan Hafenecker mit der Faust: Bei der Verkündung der ersten Hochrechnung brach Jubel aus.
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    Denise Auer

    Auf den Punkt gebracht

    • Die FPÖ hat ihre Mandatszahl im Nationalrat fast verdoppelt, und die Salzburger Wählerschaft hat der Landespartei-Obfrau Marlene Svazek durch eine hohe Anzahl an Vorzugsstimmen ein Direktmandat verschafft, obwohl sie bereits stark in der Landesregierung eingebunden ist
    • Svazek bedankte sich auf Instagram für das Mandat, betonte jedoch, dass sie in Salzburg bleiben werde, da dort noch viel zu tun sei
    leo
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