Kurioser Erfolg
Salzburger wählten regierende Landes-Chefin nach Wien
Die Salzburger FPÖ-Wähler wählten ihre Parteichefin und LH-Stv. nach Wien. Sie nimmt das Direktmandat aber – wenig überraschend – nicht an.
Der Nationalrat wird blau. Die FPÖ verdoppelt ihre Mandatszahl beinahe von bisher 30 auf nunmehr 57. Und geht es nach der Salzburger Wählerschaft, soll darin fortan auch jemand sitzen, der eigentlich ganz woanders voll eingespannt ist.
Landespartei-Obfrau Marlene Svazek kandidierte auf dem wenig aussichtsreichen achten von 22 Listenplätzen im Bundesland (von den Stimmen her schafften letztlich die ersten drei den Sprung ins Parlament) sowie auf Platz 6 des Regionalwahlkreis 5B (Flachgau/Tennengau).
Die Partei-Chefin bekam allerdings auf regionaler Ebene einen enormen Teil der Vorzugsstimmen – und zwar so viele, dass sie dadurch vorgereiht wurde und ihr ein Direktmandat zustünde. Zuletzt gelang das 1992 jemandem.
"Wahnsinn"
Das Problem: Svazek hat erst im vergangenen Herbst mit ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer eine neue Landesregierung gebildet. Als Landeshauptmann-Stellvertreterin ist sie zusätzlich für die Agenden Natur- und Umweltschutz, Gewerbe, Elementarbildung und Kinderbetreuung, Jagd und Fischerei, Jugend, Familie und Integration zuständig.
Auf Instagram bedankte sie sich am Dienstag jedenfalls für das Direktmandat und die Wahl zur "Vorzugsstimmen-Kaiserin" in Salzburg – "Wahnsinn." Sie bleibe aber natürlich in Salzburg. "Wir haben noch viel vor."