Life
Saint Laurent ist (wieder mal) in Sex-Troubles
Yves Saint Laurent hat den Bogen in Sachen Werbung wieder einmal überspannt. Die Empörung zur neuesten Kampagne ist groß.
Verdrehte Körper, die mit Rollschuhen ausgestattet sind und die Beine weit spreizen. Ist das Kunst oder Werbung? Yves Saint Laurent und Creative Director Anthony Vaccarello spazieren am Rand des guten Geschmacks.
Modehaus Yves Saint Laurent ist seit seiner Gründung durch die gleichnamigen Modeikone immer wieder für Werbe-Skandale gut gewesen. In den 70ern posierte Saint Laurent höchstpersönlich nackt für sein Parfüm "Opium". Ein Skandal, der zum Kult und oft (aber niemals mit dem gleichen Effekt) kopiert wurde.
Im neuen Jahrtausend legt sich der Luxus-Konzern mit einem neuen Thema ins Kreuzfeuer der Kritik. Diesmal ist ein dünnes Models zu sehen, deren Gesicht auf den meisten Bildern fast nicht zu sehen ist. Die Beine gespreizt, mit Rollschuhen an den Füßen, als wären sie gerade gestürzt. Die Proportionen erinnern dabei an die Gemälde des Jahrhundertwende-Künstler Egon Schiele.
Doch damals wie heute ist der "Porno Chic" kontrovers. Und beschäftigt im Jahr 2017 sämtliche Werberäte.
Kurz nachdem die Kampagne während der Paris Fashion Week gezeigt wurde, registrierte die französische Behörde "Autorité de Régulation Professionnelle de la Publicité" 120 Beschwerden. Direktor Stéphane Martin verurteilte die Kampagne als Gegenpol "für Respekt, Würde und Anstand". Dass das abgebildete Model Fernanda Oliveira magersüchtig sei, wäre besonders für junge Frauen und Mädchen gefährdend.
In der Folge wurde vor den Stores protestiert, Werbeplakate in Paris mit dem Wort "Sexist" beschmiert.
Bis jetzt kam von Saint Laurent keine Stellungnahme dazu.
2015 wurde eine Kampagne von Saint Laurent in Großbritannien verboten, da ein Model eingesetzt wurde, dessen Rippen zu sehen waren.