Seit über 25 Jahren lebt Jengis G. (Künstlername: Jengis) von seinem Job als Sänger und tritt im In- und Ausland auf. Auch für die letzte Weihnachtsfeier des Wäschekonzerns Palmers wurde er engagiert und sollte dort für gute Stimmung und Feierlaune sorgen. Mittlerweile ist dem Sänger selbst seine gute Laune aber vergangen. Denn bis heute hat er kein Honorar für seinen Auftritt bekommen. 1.500 Euro schuldet ihm der Modehändler, so der Künstler zu "Heute".
Bis Mitternacht stand Jengis Ende November 2024 in einem Nobelrestaurant in Klosterneuburg (NÖ) auf der Bühne. Das Motto der Feier: "Celebrating, Not Sorry". Drei Tage später übermittelte er Palmers die Honorarnote von 1.500 Euro. "Ich bekam dann ständig Ausreden zu hören. Sie hätten meine Honorarnote verlegt. Ich solle es nochmal schicken. Die zuständige Betreuerin sei im Urlaub. Und so weiter", schildert der Wiener.
Als vor kurzem die drohende Insolvenz von Palmers publik wurde, begann sich Jengis endgültig Sorgen zu machen. Die bekannte Wäschefirma soll Zahlungsziele überschritten und mehrfach Ratenzahlungen in Anspruch genommen haben. Mitarbeiter wurden bereits "vorsorglich" beim AMS angemeldet.
"Ich habe von den wirtschaftlichen Schwierigkeiten nichts gewusst, sonst hätte ich eine Vorauszahlung verlangt", sagt der Sänger.
Jengis hat mittlerweile einen Anwalt eingeschaltet. Einer Zahlungsaufforderung binnen 48 Stunden kam Palmers zuletzt nicht nach; nun wird eine Betrugsklage vorbereitet. "Mir geht es mittlerweile weniger ums Geld, sondern ums Prinzip. Ich ärgere mich einfach. Wenn man kein Geld hat, dann macht man doch keine große Weihnachtsfeier. Sobald man weiß, dass man zahlungsunfähig ist, ist es wissentlicher Betrug, wenn ich trotzdem Selbstständige engagiere", zeigt sich der Sänger empört.
"Heute" hat bei Palmers nachgefragt. Es wird auf die derzeit schwierige Situation verwiesen und betont, dass die Investorengespräche auf Hochtouren laufen würden. Den Betrugsvorwurf seitens des Sängers weist Palmers zurück. Es wurden alle Mitarbeiter-Gehälter bis Ende 2024 noch bezahlt – laut Palmers ein Hinweis darauf, dass es nicht geplant gewesen wäre, irgendjemanden absichtlich zu schädigen.