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Sacher-Chef über spätere Öffnung: "Wir sind enttäuscht"
In Wien dürfen Hotels und Gastro erst am 20.Dezember wieder aufsperren. Für Sacher-Chef Matthias Winkler "nicht nachvollziehbar".
Am Sonntag geht Österreich aus dem Lockdown. Kultur-und Sporteinrichtungen, sowie Dienstleister und Christkindlmärkte dürfen wieder aufsperren. Während Burgenland, Tirol und Vorarlberg auch Hotels und Restaurants (Bars und Clubs bleiben österreichweit bis 9.1. geschlossen) öffnen, sperren in Kärnten, Niederösterreich, Salzburg und der Steiermark die Lokale und Hotels erst am 17. Dezember auf. Wien und Oberösterreich öffnen erst am 20. Dezember.
Szene-Hotelier zeigt sich enttäuscht
Vielen Gastronomen und Hoteliers sind die späteren Öffnungen ein Dorn im Auge. Promi-Wirt Gert Kunze erklärte im Gespräch mit "Heute": "Vor Weihnachten kommen viele Touristen zu uns. Es kann nicht sein, dass die in die Geschäfte stürmen dürfen, aber nicht zu uns kommen können. Wir machen unser Geld jetzt und können nicht länger warten."
„"Das verspätete Öffnen ist einerseits organisatorisch so wenige Tage vor Weihnachten nur mit größtem Aufwand möglich. Wir können und wollen sicher aufsperren und tun dies mit umfassenden Sicherheitskonzepten. Die einzigen Profiteure dieser Politik sind unsere Mitbewerber im Ausland." - Sacher-Chef Winkler“
Die spätere Öffnung trifft auch Matthias Winkler, Geschäftsführer des Luxus-Hotels Sacher, hart. "Wir sind enttäuscht und können die Entscheidung nicht nachvollziehen. Wir wurden in diese auch nicht einbezogen", erzählt Winkler gegenüber "Heute". "Die andauernde Schlechterstellung unserer Branche ist nicht nachvollziehbar. Wir arbeiten seit Beginn der Pandemie nach strengsten Regen, auch unsere Gästen halten sich penibel daran."
Stornowelle rollt weiter
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) erklärte bei der Verkündung der Öffnungsschritte: "Dieser Wiener Weg ist ein Weg der Konsequenz und der Sicherheit. Man sollte jetzt nicht signalisieren, es ist alles möglich, man solle alles öffnen, es ist alles gemeistert." Für Winkler senden die verspäteten Öffnungen an Gäste das Signal "Gastronomie und Hotellerie scheinen unsicher". Laut dem Szene-Hotelier ist das "natürlich völlig falsch."
Dass Hotels und Gastronomie eine Woche länger geschlossen bleiben als der Handel, schlägt aufs Geschäft. "Die Stornowelle rollt weiter. Das verspätete Öffnen ist einerseits organisatorisch so wenige Tage vor Weihnachten nur mit größtem Aufwand möglich. Wir können und wollen sicher aufsperren und tun dies mit umfassenden Sicherheitskonzepten. Die einzigen Profiteure dieser Politik sind unsere Mitbewerber im Ausland. Diese Politik hinterläßt schwere wirtschaftliche Schäden, die wir letztlich selbst zu zahlen haben", so Winkler.