Ukraine
Russland bombardiert Caritas-Lager in der Ukraine
300 Tonnen Hilfsgüter der Caritas wurden bei einem russischen Drohnenangriff vernichtet. "Eine Schande", so Erzbischof Franz Lackner.
Papst Franziskus hat Kurienkardinal Konrad Krajewski zu einer erneuten Ukraine-Hilfs- und Solidaritätsmission entsandt. Ein durchaus gefährlicher Einsatz. Am Mittwoch segnete er etwa in Lwiw ein neues Heim für Frauen und Kinder. Nur einen Tag zuvor wurde genau in jener Stadt ein Spendenlager des Hilfswerks "Caritas-Spes" durch russische Drohnenangriffe völlig zerstört.
Er fühle Schmerz und sei "schockiert" über den Angriff, in dem auch aus dem Vatikan gesandte Hilfsgüter gelagert waren, erklärte der Leiter der Sozialbehörde des Papstes gegenüber "Vatican News". "Sie haben zugeschlagen, um die Möglichkeit zu zerstören, leidenden Menschen zu helfen." Bei dem Angriff in der Nacht auf Dienstag waren 300 Tonnen humanitärer Hilfsgüter vernichtet worden.
"Schande"
Der Salzburger Erzbischof und Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Franz Lackner, mahnt aus diesem Anlass daran, nicht gleichgültig gegenüber den Ereignissen in der Ukraine zu werden. Für viele sei der Krieg beinahe schon zur Gewohnheit geworden, "davor müssen wir uns hüten und uns in Acht nehmen", sagte Lackner gegenüber der Nachrichtenagentur "Kathpress".
"Dieser Angriff auf eine Hilfsorganisation ist eine Schande", so Lackner; "er zeigt, mit welcher Brutalität die Invasion geführt wird und mit welch zermürbender Taktik gearbeitet wird".
Verstoß gegen Völkerrecht
Russlands Angriffe auf humanitäre Hilfsgüter hätten im Laufe des Jahres zugenommen, so die Koordinatorin der Vereinten Nationen für die Humanitäre Hilfe in der Ukraine, Denise Brown. Getroffen würden damit letztendlich "diejenigen, die unter den schrecklichen Auswirkungen des Krieges leiden".
Die UN-Koordinatorin weiter: "Humanitäre Helfer, Gegenstände und Vermögenswerte werden durch das humanitäre Völkerrecht geschützt. Direkte Angriffe oder Angriffe willkürlicher Art sind strengstens verboten. Das humanitäre Völkerrecht ist keine Option, es ist eine Verpflichtung und muss eingehalten werden."