Ukraine

Russland behauptet, Kanzler habe Putin erpresst

Wenig positive Nachrichten gibt es für Österreich nach dem Kanzlerbesuch bei Kriegsherr Putin in russischen Medien. Gar von Erpressung wird berichtet.

Rene Findenig
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Ukraine-Krieg: Nehammer konfrontierte Putin, in Russland wird nun über "Erpressung" berichtet.
Ukraine-Krieg: Nehammer konfrontierte Putin, in Russland wird nun über "Erpressung" berichtet.
Sputnik/Alexey Nikolskyi/Kremlin via REUTERS; BENEDIKT LOEBELL / APA / picturedesk.com – "Heute"-Montage

"Karl Nehammer versuchte offen, den russischen Präsidenten zu erpressen, indem er sagte, er werde den Weltmedien bestätigen, dass Russland ein Schlächter sei". So liest sich die russische Version von Kanzler Karl Nehammers Besuch in Moskau bei Präsident Wladimir Putin auf der Nachrichtenseite pravda.ru. In den Raum gestellt wird, Nehammer habe Putin zu Gasverträgen mit Österreich erpressen wollen, der russische Machthaber sei darauf aber nicht eingestiegen – woraufhin Nehammer seine Drohung wahr gemacht und "die österreichische Erpressung" im Westen medial verbreitet worden sei.

"Überhaupt nicht besorgt über die Ukraine"

Weiters wird behauptet – und sich dabei auf "Beobachter" des Treffens berufen – Nehammer gehe es alleine um russisches Gas für Österreich, nicht um die Ukraine, der Kanzler mache sich auch keinerlei Sorgen über "den russischen Militäreinsatz". Das Medium nimmt den Kanzler-Besuch auch als Anlass, darüber zu spekulieren, dass nun "weitere europäische Staats- und Regierungschefs Moskau besuchen werden", viele aus "unfreundlichen Staaten". Außerdem wird behauptet, die europäischen Staaten hätten Sanktionen verhängt, die den Bürgern in den eigenen Ländern schaden würden.  

"Generell keine positiven Eindrücke"

Gänzlich anders klingt die Version von Kanzler Karl Nehammer. Angesprochen habe er vor Putin die schweren Kriegsverbrechen, etwa in Butscha. Putin habe diese aber als ukrainische Inszenierung bezeichnet. In Sachen internationaler Untersuchung habe es eine "harte Konfrontation" gegeben, so die österreichische Version. Nach Eigenangaben habe er Putin auch gesagt, dass die EU-Sanktionen fortgesetzt und weiter verschärft würden, solange in der Ukraine Menschen sterben. Angesichts der "Kriegslogik" von Putin habe er "generell keine positiven Eindrücke" vom Treffen gehabt, so Nehammer.

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    In diesem Haus fand das Treffen zwischen Karl Nehammer und Wladimir Putin statt.
    In diesem Haus fand das Treffen zwischen Karl Nehammer und Wladimir Putin statt.
    Dragan Tatic