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Russe stiehlt Ukraine-Fahne – und bereut es sofort

Am Rande eines Wirtschaftsgipfels in der Türkei kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen ukrainischen und russischen Delegierten.

Leo Stempfl
Das hatte sich der Diplomat wohl anders vorgestellt.
Das hatte sich der Diplomat wohl anders vorgestellt.
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Zu wüsten Szenen kam es in der türkischen Hauptstadt Ankara, wo derzeit ein Treffen der Schwarzmeer-Wirtschaftskooperation stattfindet. Dem informellen Bündnis gehören alle Anrainerstaaten sowie einige weitere, etwa Aserbaidschan, Griechenland und Serbien, an. Eines der wenigen Länder mit Beobachterstatus ist Österreich.

Der größte Teil des Meerzugangs entfällt nach der Türkei ausgerechnet auf Russland und die Ukraine, Vertreter beider Länder nahmen am Gipfel teil. Entsprechend groß war das Konfliktpotential. Schon während einer Sitzung gab es eine kleinere Rangelei, als ukrainische Diplomaten die blau-gelbe Flagge entrollten.

Später, in den Gängen des Sitzungsorts, dann der große Skandal. Der russische Abgeordnete Valery Stavitsky entriss dem ukrainischen Abgeordneten Oleksandr Marikovsky eine Ukraine-Fahne, mit welcher dieser gerade für ein Foto posierte.

Der frühere Botschafter in Österreich postete ein Video des Vorfalls auf Twitter:

Faust gegen Flaggen-Klau

Siegessicher, sich aber nervös umblickend, stapft Stavitsky davon. Schon nach wenigen Metern wird er von einer Frau aufgehalten, noch im selben Moment ist der größere und deutlich jüngere Marikovsky herangestürmt. Dieser überrumpelt den russischen Abgeordneten mit einigen Faustschlägen und nimmt die Fahne wieder an sich.

Auch der Sicherheitsdienst hat mittlerweile Wind von der Sache bekommen, will zuerst gegen den ukrainischen Abgeordneten eingreifen. Rasch stellt sich aber heraus, dass dieser nur seine geraubte Flagge zurückgeholt hat. Valery Stavitsky wird daraufhin abgeführt.

Russen sprechen von Nazi-Angriff

Völlig anders klingt das naturgemäß im russischen Medium "Polit Navigator". Dort ist von ukrainischen "Hooligans" und "Nazis" die Rede, die vom Sicherheitsdienst in Schach gehalten werden mussten.

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