Nach dem Horror-Hochwasser

Ruf nach Entsiegelung in Österreich wird immer lauter

Wissenschaftler und Umweltschützer fordern nach der Unwetter-Katastrophe von der Politik weitreichende Entsiegelungen und Begrünungen in unserem Land.

Bernd Watzka
Ruf nach Entsiegelung in Österreich wird immer lauter
Das jüngste Hochwasser sollte den verantwortlichen Politikern zu denken geben.
WWF

Nach der jüngsten Hochwasserkatastrophe fordern WWF und Wissenschaftler eine Naturschutz-Offensive mit einem "Grünen Sicherheitsnetz" für Österreich. Dies umfasse einen "Plan zur Wiederherstellung der Natur", einen Bodenschutz-Vertrag sowie Entsiegelungen und Renaturierungen.

Bevölkerung langfristig schützen

Nach der akuten Soforthilfe müssten Bund und Länder rasch die notwendigen Schritte für den langfristigen Schutz der Bevölkerung beschließen. "Eine intakte Natur ist unsere beste Verbündete gegen die Klimakrise und ihre Folgen", sagt WWF-Programmleiterin Hanna Simons.

Eine intakte Natur ist unsere beste Verbündete gegen die Klimakrise.
Hanna Simons
World Wide Fund For Nature (WWF)

Klimaschutz-Programm gefordert

Genauso dringend sei ein Klimaschutz-Programm. "In Zukunft wird es mehr Unwetter, Starkregen, aber auch Hitzewellen geben. Wenn wir uns gegen diese dramatischen Veränderungen wappnen wollen, müssen wir mehr für den Klimaschutz tun", sagt Herbert Formayer vom Institut für Meteorologie und Klimatologie an der BOKU Wien.

Renaturierung spielt "Schlüsselrolle"

Eine "Schlüsselrolle für die künftige Krisensicherheit" spiele demnach die europaweite Umsetzung der beschlossenen EU-Renaturierungsverordnung. "Mit einem guten Plan können die Länder voneinander profitieren, weil viele Fluss-Systeme grenzüberschreitend vernetzt sind", so Simons.

Flüsse und Auen helfen bei Hochwasser UND Dürre

Intakte Flüsse und Auen würden als natürliche Wasserspeicher nicht nur bei Hochwasser, sondern auch bei Dürren helfen. In Städten brauche es Renaturierung und Begrünung zur Vorsorge gegen Hitze. Im alpinen Bereich spielen Schutzwälder eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Naturgefahren.

"Schulterschluss" für die Umwelt

Künftig brauche es in Österreich einen "Schulterschluss für den Schutz der Böden, für verstärkte Entsiegelung und für die raschere Reduktion der Treibhausgas-Emissionen", stellt die Mobilitätsorganisation VCÖ fest.

Der VCÖ wies darauf hin, dass in Österreich auf eine Person 330 Quadratmeter versiegelte Fläche kämen, davon 142 Quadratmeter Verkehrsflächen. Mit Asphalt versiegelte Böden könnten kein Wasser aufnehmen, der Niederschlag fließe ab und das Kanalsystem werde bei Starkregen zusätzlich belastet.

"Effektives Klimaschutzgesetz" gefordert

"Eine Renaturierungsverordnung ist nicht etwas, das man sich leistet, wenn man besonders grün denkt. Sie ist die Grundlage, um das zu verhindern, was wir derzeit beobachten – und sehr bald wieder beobachten werden", so Ökonomin Sigrid Stagl, die ein "effektives Klimaschutzgesetz" forderte.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Nach der Hochwasserkatastrophe in Österreich fordern Wissenschaftler und Umweltschützer umfassende Entsiegelungen und Begrünungen, um die Bevölkerung langfristig zu schützen
    • Ein "Grünes Sicherheitsnetz" mit einem Plan zur Wiederherstellung der Natur, Bodenschutz-Verträgen und einem effektiven Klimaschutzgesetz könnte künftige Unwetter mildern
    bw
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