Niederösterreich
Rücktritt? SPÖ-Schnabl gibt "persönliche Erklärung" ab
Im Landtagswahl-Rennen in NÖ gibt es eine Überraschung. SPÖ-Kandidat Franz Schnabl hat eine "persönliche Erklärung" angekündigt. Tritt er zurück?
Erst am Sonntag feierten die niederösterreichischen Sozialdemokraten mit ihrem Spitzenkandidaten Franz Schnabl den Wahlkampfauftakt. Mit knallroten Plakaten und flotten Sprüchen, die nicht immer ins Schwarze treffen, will "der rote Hanni" in knapp drei Wochen die Regierungsmehrheit der Volkspartei im Landtag endgültig brechen.
Doch kurz nach dem Start gab es am Dienstag einen Paukenschlag. Franz Schnabl kündigte für den Folgetag eine "persönliche Erklärung" an. Im Politikjargon der letzten Jahre war dies oft der Code für einen kompletten Rücktritt aus allen Ämtern.
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein, VP-Generalsekretärin Laura Sachslehner, Tourismusministerin Elisabeth Köstinger und viele andere räumten nach einer "persönlichen Erklärung" das Feld.
Bleibt der rote Ferrari jetzt schon nach wenigen Metern auf der Strecke liegen? "Heute" hat nachgefragt.
Nur ein "Gag"?
Ein Rücktritt Schnabls mitten im Wahlkampfrennen gilt bei Insidern als unwahrscheinlich. Stattdessen dürfte er "Heute"-Infos zufolge einen auf Renate Anderl machen.
Die Arbeiterkammer-Präsidentin hatte im Mai vergangenen Jahres auch mit einer "persönlichen Erklärung" für Aufruhr gesorgt. Sie nutzte den Showeffekt dieser Formulierung stattdessen aber für die Ankündigung ihrer Wiederkandidatur 2024.
Anderl ist aber nicht die einzige, die auf solche Effekthascherei setzt. Auch bei den niederösterreichischen Grünen und der FPÖ gab es in der Vergangenheit bereits solch große Ankündigungen, die Rücktrittsgerüchte nährten, sich dann aber als etwas anderes entpuppten.
Jetzt dürfte auch Franz Schnabl auf diesen "Gag" setzen. Wie die Pointe beim Zielpublikum schlussendlich ankommt, wird sich zeigen.