Politik
Rückgang um 50 Prozent – deutlich weniger Asylanträge
Das Innenministerium meldet einen massiven Rückgang bei den Asylanträgen. Im Juni gab es 5.002 Ansuchen, fast 50 Prozent weniger als im Vorjahr.
Die Zahl der Asylanträge in Österreich ist weiter rückläufig. Im Juni gab es insgesamt 5.002 Ansuchen. Das entspricht einem Rückgang um fast 50 Prozent gegenüber dem Juni des Vorjahres, als 9.733 Asylanträge gestellt wurden.
Der rückläufige Trend zeigt sich auch in den Zahlen für das gesamte erste Halbjahr: Von Jänner bis Juni beantragten laut Innenministerium 22.990 Menschen Asyl. Im ersten Halbjahr 2022 waren es noch 32.351. Das entspricht einem Rückgang um knapp 30 Prozent, berichtet das Innenministerium in einer Aussendung.
Meiste Asylanträge aus Syrien
Die meisten Asylanträge wurden im Juni 2023 von syrischen Staatsbürgern (1.801) gestellt, gefolgt von Personen aus Afghanistan (983), Marokko (589), der Türkei (439) und Pakistan (196).
Auch im ersten Halbjahr stellten Personen aus Syrien die meisten Asylanträge in Österreich: Insgesamt waren es 6.644. In insgesamt 7880 Fällen wurde bis Ende Juni Asyl gewährt. 13.650 Asylentscheidungen waren negativ.
Außerdem haben sich bis Ende Juni rund 18.500 Personen dem Verfahren entzogen, damit auf Schutz verzichtet und Österreich wieder verlassen.
Fluchtrouten verlagert
Die Asylbremse wirke, hob das Innenministerium in diesem Zusammenhang hervor und meint damit die nach wie vor laufenden Grenzkontrollen etwa in Ungarn oder den Kampf gegen Schlepperkriminalität. Fluchtrouten hätten sich an Österreich vorbei verlagert.
Bereits seit Februar gehen die monatlichen Asylzahlen im Vergleich zum Vorjahr zurück. Konkret werden auch das Ende der Visafreiheit für Menschen aus Indien und Tunesien in Serbien und die Rückkehrabkommen mit Indien und Marokko genannt. Entgegen dem Trend in anderen EU-Staaten habe Österreich im ersten Halbjahr 2023 einen starken Rückgang erreicht, hieß es.
Mit Stichtag 01.07.2023 befanden sich 34.542 Asylwerber, Asyl- sowie Schutzberechtigte sowie 48.586 Kriegsvertriebene aus der Ukraine in Grundversorgung.