ÖVP-Vorstoß für Verschärfung

Rottweiler-Attacke: Bald Alkohol-Limit für Hundehalter?

Ein Mädchen (7) wurde von einem Rottweiler attackiert. Der brutale Vorfall wird jetzt zum Politikum: Die ÖVP pocht auf Verschärfungen.

Oberösterreich Heute
Rottweiler-Attacke: Bald Alkohol-Limit für Hundehalter?
Ein Rottweiler attackierte ein siebenjähriges Mädchen, das ins Spital geliefert werden musste. (Symbolbild)
Getty Images

Schockzustand in der Mühlviertler Gemeinde Kirchberg ob der Donau (Bez. Rohrbach). Wie berichtet, wurde eine 7-Jährige von einem Rottweiler in Oberarm, Schulter und Oberschenkel gebissen. Die Schülerin wurde mit dem Rettungshubschrauber nach Linz geflogen, liegt nach einer Operation mittlerweile auf der Normalstation.

Nach der brutalen Attacke pocht die OÖVP jetzt gegenüber "Heute" auf neue Maßnahmen. Mit ihrem Vorstoß pocht die Partei auf Verschärfungen. Der genaue Blick auf den derzeitigen Stand des Hundehaltegesetzes in Oberösterreich zeige, dass aufseiten des Gesetzgebers "Wachsamkeit und schnelle Reaktionsfähigkeit" geboten sind.

Hintergrund: Am 1. Dezember trat in OÖ eine Novelle des Hundehaltegesetzes in Kraft. Sie brachte Verschärfungen für Haltung und Führungen von Kampfhunden mit sich.

Dazu OÖVP-Landesgeschäftsführer Florian Hiegelsberger: "Wir warnen ausdrücklich vor Leichtsinn im Umgang mit gefährlichen Rassen und mit Kampfhunderassen", betont OÖVP-Landesgeschäftsführer Florian Hiegelsberger. "In einem ersten Schritt haben wir erste strikte Vorgaben für sechs Hunderassen und deren Halter beschlossen."

Gleichzeitig weise man aber mit Blick auf andere europäische Regionen schon jetzt darauf hin: Auch weiterhin werden "die laufende Prüfung und im Bedarfsfall gesetzliche Adaptierungen" notwendig sein.

"Wir wollen Tiere in Haushalten, Gemeinden und Städten, die für das Leben und Zusammenleben eine Bereicherung bringen und nicht eine Lebensgefahr", so Hiegelsberger. Daher sei das Hundehaltegesetz "kein abgeschlossener, sondern ein laufender Prozess". Diese Haltung werde auch vom zuständigen Landesregierungsmitglied erwartet.

München und Hamburg als Beispiel

Auch im Bereich der Liste "Spezielle Hunde" fordert der schwarze Politiker Änderungen. Darunter fallen im neuen Hundehaltegesetz sechs Rassen, nämlich Bullterrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier, Dogo Argentino, American Pit bull und Tosa Inu. In OÖ dürfen Hunde dieser Rassen nur mit Leine und Maulkorb im öffentlichen Raum geführt werden. Außerdem müssen die Halter zusätzlich eine entsprechende Prüfung ablegen und eine erhöhte Verlässlichkeit gemäß Strafregister nachweisen.

"Schauen wir zum Beispiel in deutsche Städte: In München ist die Haltung von Pitbull, Bandog, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier und Tosa Inu generell verboten", erklärt Hiegelsberger. Und in Hamburg gelte dieses Verbot für American Staffordshire Terrier, Pit-Bull Terrier, Staffordshire Bullterrier und Bullterrier. "Heißt: Wir dulden in Oberösterreich – zwar jetzt mit Verschärfungen – Hunderassen, die anderswo wohl nicht ohne Grund generell verboten sind."

Der Politiker nennt darüber hinaus Wien als Vorbild: In der Bundeshauptstadt ist für das Führen von Kampfhunden ein Alkohol-Grenzwert von 0,5 Promille bei Strafandrohung bis zu 1.000 Euro vorgesehen.

Auch die deutschen Bundesländer Bayern und Bremen seien ein positives Beispiel. In diesen Regionen sei der Kreis gefährlicher Vierbeiner viel weiter gefasst und landesweit festgelegt. Dort würden Verbote und verschärfte Bestimmungen nicht nur für "Kreuzungen untereinander" gelten, sondern generell für "Kreuzungen mit anderen Hunden".

Nach wie vor ist die Nachfolge des zuständigen Landesrats Michael Lindner (SPÖ) übrigens völlig unklar. Der rote Spitzenpolitiker erklärte Anfang November seinen Rücktritt.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Nach einer brutalen Rottweiler-Attacke auf ein siebenjähriges Mädchen in Kirchberg ob der Donau fordert die ÖVP in Oberösterreich strengere Maßnahmen für Hundehalter.
    • Die Partei betont die Notwendigkeit von Wachsamkeit und schnellen Reaktionen und verweist auf Beispiele aus anderen europäischen Regionen, wo striktere Regelungen für gefährliche Hunderassen gelten.
    red
    Akt.