Science

Neue Attraktion – Roboterhund "Spot" bewacht Pompeji

Auf den Hund gekommen: Der vierbeinige Roboter soll einsturzgefährdete Tunnel, die von Grabräubern ausgehoben wurden, inspizieren.

Sabine Primes
Teilen
Besucher in Pompeji sind von "Spot" fasziniert.
Besucher in Pompeji sind von "Spot" fasziniert.
ANDREAS SOLARO / AFP / picturedesk.com

Unter den amüsierten Blicken vieler Touristen wandert ein Roboterhund durch die alten Steingassen des berühmten archäologischen Parks von Pompeji. Es ist Roboterhund "Spot" – eine freundliche, gelb-schwarze, ferngesteuerte Kreatur mit schlaksigem Gang, die aussieht wie ein Hund, der mit einem Insekt gekreuzt wurde. "Spot" hat eine ganz bestimmte Aufgabe: Er inspiziert schwer zugängliche Bereiche der weitläufigen Ruinen, sammelt Daten und weist seine Betreuer auf Sicherheits- und Strukturprobleme hin. "Vor allem unterirdische Strukturen, die aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden können, wie die vielen sehr engen und gefährlichen Tunnel des Parks", sagte der Generaldirektor von Pompeji, Gabriel Zuchtriegel, gegenüber Agence France Press (AFP). 

79 nach Christus verschüttet

Zu seinen Aufgaben gehört auch die Vermessung von Tunneln, die bei illegalen Ausgrabungen ausgehoben wurden, die laut Zuchtriegel "leider immer noch in der Gegend stattfinden". "Die Sicherheitsbedingungen in den von Grabräubern gegrabenen Tunneln sind oft äußerst prekär, weshalb der Einsatz eines Roboters einen Durchbruch bedeuten könnte, der es uns ermöglicht, schneller und sicherer voranzukommen", heißt es in einer Mitteilung des archäologischen Parks.

Mit ihren ausgegrabenen Ruinen, die sich über 44 Hektar erstrecken, bewahrt die archäologische Stätte die Überreste der antiken Stadt südlich von Neapel, die nach dem Ausbruch des nahe gelegenen Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. unter Asche begraben wurde.

1/8
Gehe zur Galerie
    Die italienische Stadt Pompeji ist ansich schon eine sehenswerte Attraktion. Denn sie wurde nach einem Ausbruch des nahe gelegenen Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. unter Asche begraben. Roboterhund "Spot" macht sie jetzt um eine Sehenswürdigkeit reicher.
    Die italienische Stadt Pompeji ist ansich schon eine sehenswerte Attraktion. Denn sie wurde nach einem Ausbruch des nahe gelegenen Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. unter Asche begraben. Roboterhund "Spot" macht sie jetzt um eine Sehenswürdigkeit reicher.
    ANDREAS SOLARO / AFP / picturedesk.com

    Ferngesteuerter Golden Retriever

    Spot – der 70 Kilogramm wiegt und etwa so groß ist wie ein Golden Retriever – wird mit einem Tablet ferngesteuert und ist besser als Menschen in der Lage, bestimmte Bereiche des Parks zu überwachen. Der Roboter wird von der US-Firma Boston Dynamics hergestellt, die sich auf Robotik, auch für das Militär, spezialisiert hat. "Spot ist eine Verschmelzung von Technologien, die ihn zu einem Roboter machen, der in der Lage ist, sehr komplizierte Orte zu erkunden, wie sie hier zu finden sind", sagt Spots Herrchen Valerio Brunelli. "Es ist ein Sprung in die Zukunft für einen tausend Jahre alten Park". Der Roboter wird versuchsweise eingesetzt und kostet 75.000 Dollar (71.200 Euro).

    Antrieben wird Spot von Elektromotoren, mittlerweile verfügt er auch über sehr leistungsfähige Akkus. Gesteuert wird er aus der Ferne über einen Tablet-Controller. Zur Not kann sich der Roboter aber auch selbstständig fortbewegen. Statt einem Kopf hat er eine 360 Grad-Kamera und Scheinwerfer. 

    Geschmeidiger Tänzer

    Der südkoreanische Autohersteller Hyundai hat Boston Dynamics, den Hersteller von Spot, für 1,1 Mrd. Dollar übernommen. Vergangenes Jahr wurde Spot mit einem Video enthusiastisch in der Konzern-Familie willkommen geheißen. Es zeigt Spots geschmeidige Tanztalente.