Gesundheit

Risiko für Totgeburt steigt bei ungeimpften Schwangeren

Eine Studie aus Schottland zeigt: Ungeimpfte Covid-Infizierte, müssen viermal so oft ins Krankenhaus wie Geimpfte – und verlieren häufiger ihr Baby.

Christine Scharfetter
Eine Impfung kann nicht nur einen schweren Covid-19-Verlauf verhindern, sondern auch das Leben eines Ungeborenen retten.
Eine Impfung kann nicht nur einen schweren Covid-19-Verlauf verhindern, sondern auch das Leben eines Ungeborenen retten.
Getty Images/iStockphoto

Obwohl schon recht früh in der Pandemie deutlich wurde, dass eine Corona-Infektion während der Schwangerschaft das Risiko für Fehlgeburten und andere Komplikationen erhöht, hält sich ein Gerücht rund um die Impfung hartnäckig. So soll die Schutzimpfung gegen das Coronavirus unfruchtbar machen. Doch das ist nicht nur falsch, sondern auch besonders gefährlich, wie jetzt eine neue Studie aus Schottland zeigt. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse in der Fachzeitschrift "Nature Medicine".

Demnach verlieren Schwangere, die mit Covid-19 infiziert sind, häufiger ihr Kind im Mutterleib oder kurz nach der Geburt, wenn sie ungeimpft sind. Dazu sammelte das Forschungsteam rund um Sarah Stock von der Universität von Edinburgh die Daten aller Frauen, die zwischen März 2020 und Oktober 2021 schwanger geworden waren. Insgesamt waren dies 91.183 Schwangerschaften bei 87.694 Frauen.

Die Ergebnisse zeigen eindeutig, dass es bei ungeimpften Schwangeren, die an Covid-19 erkrankt waren, öfter zu schweren Komplikationen kam als bei geimpften Erkrankten – einschließlich Müttersterben, Totgeburten und Frühgeburten.

Totgeburten nur bei Ungeimpften

Insgesamt infizierten sich in diesem Zeitraum 4.950 schwangere Frauen mit dem Coronavirus. 77 Prozent dieser werdenden Mütter waren nicht geimpft. Jede fünfte nicht-immunisierte Schwangere hatte einen schweren Covid-19-Verlauf und bedurfte einer stationären Behandlung. Bei denjenigen mit Impfdurchbrüchen musste dagegen nur jede Zwanzigste ins Krankenhaus. Beinahe alle schwangeren Infizierten, die auf der Intensivstation landeten – 98 Prozent – waren ungeimpft. Eine Frau starb. 

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    Während des untersuchten Zeitraums starben in Schottland 2,3 Prozent der Babys – eine Quote, die mehr als viermal so hoch ist wie die durchschnittliche Anzahl der Totgeburten in Schottland. Die Frauen, die ihr Baby während oder kurz nach der Geburt verloren, waren alle ungeimpft. Bei Frauen, die trotz Impfung mit Corona infiziert waren, starb kein Kind.

    Auch die Zahl der Frühgeborenen hat sich der Studie zufolge unter infizierten Schwangeren fast verdoppelt. Sechzehn Prozent der Babys kamen vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt. Der Durchschnitt in Schottland liegt eigentlich bei ungefähr acht Prozent.

    Abschließend muss jedoch angemerkt werden, dass die Wissenschaftler keine Informationen über Corona-unabhängige Risikofaktoren wie das Alter oder Vorerkrankungen der Schwangeren in ihre Analyse einbezogen haben. Die Experten betonten, dass es nicht möglich sei zu sagen, ob Covid-19 direkt zu den Todesfällen oder Frühgeburten beigetragen habe.

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