Nahost-Konflikt
Ringen um Geisel-Deal – Katar setzt Vermittlerrolle aus
Im Ringen um einen Geiseldeal und eine Waffenruhe setzt Katar seine Bemühungen in der Vermittlerrolle aus. Das wurde am Samstagabend bekannt.
Katar hat offiziell bestätigt, dass es im Bemühen um eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln vorerst nicht mehr zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas vermittelt. Der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Madsched al-Ansari, erklärte am Samstag, Katar beteilige sich erst wieder an dem Vermittlungsprozess, wenn Israel und die Hamas den nötigen "Willen und Ernsthaftigkeit" unter Beweis stellten.
Bereits bei der letzten Verhandlungsrunde vor zehn Tagen habe Katar die Konfliktparteien darüber informiert, "dass es vorhat, seine Vermittlungsbemühungen zwischen der Hamas und Israel auszusetzen, wenn bei dieser Runde keine Einigung erzielt werde", erläuterte al-Ansari.
Katar nicht mehr in Vermittlerrolle
Am Samstag war zunächst aus Diplomatenkreisen verlautet, dass Katar vorerst nicht mehr als Vermittler bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas auftrete. Demnach hatte das Vermittlerland über die Weigerung der Konfliktparteien geklagt, "in gutem Glauben über eine Vereinbarung zu verhandeln".
Angaben aus den Diplomatenkreisen, Katar schließe womöglich das Hamas-Verbindungsbüro in Doha, wies der katarische Außenamtssprecher zurück. "Das Hauptziel des Büros in Katar ist es, ein Verbindungskanal zwischen den betroffenen Parteien zu sein", betonte al-Ansari. Dieser Kommunikationskanal habe zur Waffenruhe zwischen Hamas und Israel im November vergangenen Jahres beigetragen. Zuvor wurde aber vermeldet, dass Katar Berichte eines Rückzugs dementierte.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Katar hat bekannt gegeben, dass es vorerst nicht mehr zwischen Israel und der Hamas vermitteln wird, da beide Parteien nicht den nötigen "Willen und Ernsthaftigkeit" zeigen
- Der katarische Außenministeriums-Sprecher betonte jedoch, dass das Hamas-Verbindungsbüro in Doha weiterhin als Kommunikationskanal bestehen bleibt