Immenser Schaden
Riesiger Betrug mit iPhones auf Willhaben aufgeflogen
Ein Pärchen soll Dutzende Apple-Geräte gekauft und nicht bezahlt und anschließend verkauft, aber nie versendet haben – der Schaden ist riesengroß.
Ein neues Handy, ein frisch verpacktes iPad zu einem vernünftigen Preis – hinter harmlosen Anzeigen auf Willhaben versteckte sich eine Betrugsmasche, auf die in mehreren Monaten zahlreiche Opfer aus Österreich ahnungslos hineinfielen und Tausende Euro verloren. "Im ersten Moment konnte ich nicht glauben, dass mir sowas passiert, trotz aller Vorsicht", berichtet ein Betroffener gegenüber "Heute".
Bestell-Betrug blieb monatelang unerkannt
Er hatte ein iPhone um 550 Euro bestellt und wollte sich das Gerät sogar persönlich abholen. Doch die Frau hinter dem Account bestand auf eine Überweisung und versprach, das Gerät anschließend zu versenden. Doch das passierte nie.
"Ich stehe kurz vor der Entbindung und bin im Spital", entschuldigte sich die 25-Jährige – nicht ganz unrichtig: Die Angeklagte soll laut Polizei in etwa zur selben Zeit ihr viertes Kind zur Welt gebracht haben, trotzdem sei es als Ausrede benutzt worden. Denn gemeinsam mit ihrem bereits wegen Raub und Betrug mehrfach vorbestraften Freund (31) aus Wien hatte die Niederösterreicherin nie vor, das Gerät an den Käufer zu übergeben. Sobald die Überweisung da war, verschwand das Inserat und somit auch der Chat.
„Die waren schon sehr gewieft“
"Die beiden Betrüger wussten aber halt auch ganz genau, und die Hinhalte-Taktik hat gut funktioniert. Die waren schon sehr gewieft", empfand ein Opfer, das verzweifelt, verärgert und enttäuscht ist, so ausgenutzt worden zu sein. "Ich kann nur jedem raten, höherpreisige Artikel selbst abzuholen", sagt er. Mittlerweile besorgte sich der junge Mann ein neues Handy woanders, allerdings bleibt der finanzielle Verlust. Auf eine Rückzahlung hofft er, wie dutzende andere Opfer und Elektrohändler vergebens. Die Täter haben das ganze Geld, weit mehr als 15.000 Euro bereits für Drogen ausgegeben.
Fall endete vor Gericht mit milden Strafen
Während die 25-Jährige am vergangenen Dienstag am Landesgericht Korneuburg mit einer bedingten Haftstrafe davon kam, fasste der von Top-Anwalt Philipp Wolm verteidigte Hauptangeklagte eine teilbedingte Haftstrafe von 2 Jahren aus. Aufgrund seiner Drogenprobleme muss er eine Therapie machen, die ihn vor dem Gefängnis bewahrt, rechtskräftig.