Hyalomma marginatum
Riesenzecken kommen mit dem Auto nach Österreich
In einem Forschungsprojekt konnte eine neue Art der Ausbreitung von Riesenzecken nach Österreich nachgewiesen werden. Sie sind motorisiert.
"Motorisierte Riesenzecken" fallen in Österreich ein – davor warnte am Montag die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES). Bislang war man davon ausgegangen, dass Riesenzecken der Art Hyalomma marginatum mit Zugvögeln ins Land kommen. Erstmals wurde konnte nun eine neue Reiseart dieser Parasiten wissenschaftlich beschrieben werden: "Sie kommen mit dem Auto".
Die Riesenzecken sind mit 5 bis 6 Millimeter größer sind als die heimischen Arten und haben gelb gestreifte Beine. Im Mai und Juni 2024 wurden die AGES-Experten von mehreren Personen kontaktiert, die diese Brummer während der Heimreise aus Kroatien im Auto oder nach der Rückkehr nach Hause entdeckt hatten. Kroatien ist die Österreich nächstgelegene Region, in der Hyalomma-Zecken endemisch vorkommen.
Bei den untersuchten Zecken handelte es sich um ausgewachsene weibliche und männliche Exemplare. "Das erhöht die Wahrscheinlichkeit der Paarung und begünstigt die Etablierung einer Population in Österreich", wo die Experten. Zudem sei davon auszugehen, dass mehr Zecken mit Touristen unbemerkt nach Österreich gelangen.
Krankheitsüberträger
Die nun im Fachmagazin "Ticks and Tick-borne Diseases" vorliegende Studie ist demnach von "wesentlicher Bedeutung" für das Verständnis der potenziellen Ansiedlung neuer Zecken in Gebieten, in denen diese Art bisher nicht vorkam.
Hyalomma marginatum ist auch von Bedeutung für die öffentliche Gesundheit, da sie ein Vektor für das Krim-Kongo-Fieber-Virus und für andere Krankheitserreger wie Rickettsien sind. In den durchgeführten molekularbiologischen Untersuchungen gab es glücklicherweise noch keinen Nachweis des Krim-Kongo-Fieber-Virus.
Bei einem Exemplar wurde allerdings Rickettsia aeschlimannii gefunden, eine Bakteriengattung die Erkrankungen wie das Rocky-Mountain-Fleckfieber und Flecktyphus auslösen. Erkrankungen mit Infektionsquelle in Österreich sind nicht dokumentiert.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) warnt vor der Einwanderung von Riesenzecken der Art Hyalomma marginatum nach Österreich, die nun auch mit Autos aus Kroatien ins Land gelangen
- Diese Zecken, die potenziell gefährliche Krankheiten übertragen können, wurden in Fahrzeugen von Reiserückkehrern entdeckt
- Es waren ausgewachsene Exemplare, was die Wahrscheinlichkeit einer Etablierung in Österreich erhöht