Oberösterreich

"Riesenprobleme" – Firmenchef wütet in Facebook-Video

Gerhard Hackl reicht's: Der Unternehmer fühlt sich angesichts der Teuerung von der Politik im Stich gelassen. Jetzt hat er ein Wut-Video gepostet.

Tobias Prietzel
Die Teuerung lässt den Küchenproduzenten Gerhard Hackl um Österreichs Wirtschaft bangen.
Die Teuerung lässt den Küchenproduzenten Gerhard Hackl um Österreichs Wirtschaft bangen.
Haka, Getty Images/iStock

"Auch wir sind aktuell von nicht nachvollziehbaren politischen Entscheidungen betroffen", kritisiert der Eigentümer des Küchenproduzenten Haka in Traun (Bez. Linz-Land). Die daraus folgenden Kostenexplosionen von Rohstoff und Energie seien nicht mehr zu stemmen.

"Die Zukunft unserer Wirtschaft steht am Spiel", gibt Hackl in dem rund eineinhalbminütigen Clip auf Facebook zu bedenken. Er beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 200 Mitarbeiter und zählt 300 regionale Kleinbetriebe in Österreich zu seinen Kunden.

"Unseren Mitarbeitern, deren Familien, unseren Partnern, unseren Freunden, vor allem aber den nächsten Generationen wird die Existenzgrundlage mutwillig entzogen", ist der Firmenchef zornig. Es werde viel geredet, aber wenig getan.

"Setzen wir Unternehmer ein Zeichen", appelliert Hackl an seine Kolleginnen und Kollegen. "Es ist wichtig zu zeigen, dass die Probleme im Land riesig sind. Setzen wir unsere Fahnen auf Halbmast."

"Setzen wir Unternehmer ein Zeichen. Es ist wichtig zu zeigen, dass die Probleme im Land riesig sind. Setzen wir unsere Fahnen auf Halbmast." Haka-Chef Gerhard Hackl

Je mehr Unternehmer dieses Zeichen setzen, umso stärker wirke die Botschaft, ist der Haka-Chef überzeugt. "Fangen wir an. Hier jetzt und heute."

Er pocht auf "kalkulierbare Rahmenbedingungen" und auf "Zusammenhalt". Man müsse sich gegenseitig unterstützen. Wenn man regionale Produzenten wolle, dann müsse man auch bei ihnen kaufen.

"Wir müssen Österreich wieder in den Griff kriegen. Wir dürfen nicht zuschauen", gibt sich Hackl emotional. Er fordert letztendlich auch andere auf, ihre Sorgen zu teilen.

"Wahl zwischen Pest und Cholera"

Auch die Wirtschaftskammer Oberösterreich hatte zuletzt Alarm geschlagen: Die Teuerung gehe an die Existenz, warnt Präsidentin Doris Hummer. Die Produktionskosten würden den energieintensiven Betrieben schon längst davonlaufen.

Die Firmen könnten häufig nur mehr "zwischen Pest und Cholera wählen", kritisiert die WKOÖ-Chefin. Denn eine Weitergabe der gestiegenen Kosten gebe häufig der Markt nicht her.

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