Oberösterreich
Riesen-Krabbe floh von Fischmarkt in Traunauen
In einer Bushalle in Traun entdeckte ein Chauffeur eine Riesen-Krabbe. Das Tier dürfte beim Hamburger Fischmarkt vor einem Monat ausgebüxt sein.
Bei diesem Anruf schauten sich die Tierschützer zunächst selbst etwas verwundert an. "Wir dachten anfangs an einen Scherz. Als uns der Anrufer dann ein Foto geschickt hat, sind wir gleich los gefahren", erinnert sich Daniela Bachmaier von der Tierrettung im Gespräch mit "Heute".
Der Anrufer, ein Buschauffeur, gab Mittwochabend an, eine Krabbe in der Garage des Busunternehmens Wilhelm Welser gefunden zu haben. Und tatsächlich: Beim Eintreffen der Tierretter saß der außergewöhnliche Findling neben den Fahrzeugen.
Und selbst vor Ort waren Bachmaier und Co. ob der Größe des Tieres (Durchmesser des Körpers: 8 cm, längstes Bein: 11 cm) überrascht. "Ich musste noch einmal zum Auto zurück und eine größere Box holen", lacht die Tierschützerin.
Die entscheidende Frage ist nun, wie diese riesige Krabbe in die Bushalle in Traun gelangen konnte. Logische Erklärung: Vor rund einem Monat fand in Traun der Hamburger Fischmarkt statt. Dabei dürfte "Mr. Krabs", wie er von der Tierrettung liebevoll getauft wurde, ausgebüxt sein.
Die Krabben (Brachyura) – auch Echte Krabben oder Kurzschwanzkrebse – sind mit ca. 6800 Arten die größte Infraordnung der Ordnung Zehnfußkrebse (Decapoda). Die meisten Krabbenarten leben im Meer, einige aber auch im Süßwasser oder an Land. Krabben haben einen zu einer kurzen Schwanzplatte umgebildeten Hinterleib (Pleon), der umgeklappt unter dem Kopfbruststück (Cephalothorax) liegt – der Zwischenraum dient bei den Weibchen als Brutraum.
In den nahe gelegenen Traun-Auen wird sich der Ausreißer über Wasser gehalten haben. Ganz glücklich, jetzt wieder erwischt worden zu sein, ist Mr. Krabs allerdings nicht. "Sobald man die Box öffnet und ihm zu nahe kommt, fährt er schon seine Scheren aus", so Bachmaier.
Die Krabbe, die offensichtlich unverletzt ist, wird nicht lange bei der Tierrettung bleiben. Noch heute soll der Findling an einen Experten übergeben werden.