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Richterin spielt während Prozess auf ihrem Handy

In Oklahoma stand ein Mann vor Gericht, der einen Bursch zu Tode geprügelt haben soll. Die zuständige Richterin hatte aber offenbar Besseres zu tun.

Auf einem Screenshot eines Videos, das dem "The Oklahoman" vorliegt, ist zu sehen, wie die Richterin auf ihrem Handy im Internet surft.
Auf einem Screenshot eines Videos, das dem "The Oklahoman" vorliegt, ist zu sehen, wie die Richterin auf ihrem Handy im Internet surft.
Via The Oklahoman

Einer Richterin in Oklahoma droht nun selbst Ärger, weil sie im Prozess um die Tötung eines Kleinkinds nebenbei auf ihrem Handy herumgeklickt haben soll. Bilder von Überwachungskameras zeigen, wie Bezirksrichterin Traci Soderstrom minutenlang Nachrichten tippt und an einer Stelle ein Gif – eine animierte Grafik – heraussucht, während die Jury ausgewählt wurde, die Eröffnungsplädoyers abgegeben wurden und Zeugen aussagten.

Zu sehen ist zudem, wie sie durch Facebook scrollt, wie die Zeitung "The Oklahoman" berichtet, der die Aufnahmen am Donnerstag vorlagen. Das Smartphone ruhte dabei auf dem Schoss der Bezirksrichterin von Lincoln County oder in einer offenen Schublade.

"Enttäuschendes Verhalten"

Vor dem Gericht in der Stadt Chandler wurde im Juni der Fall um das Schicksal eines zweijährigen Jungen verhandelt, der vom Freund seiner Mutter 2018 zu Tode geprügelt worden war. Der Prozess endete mit einer Verurteilung des Mannes wegen Totschlags, Staatsanwälte hatten einen Schuldspruch wegen Mordes gefordert.

Staatsanwalt Adam Panter erklärte, er habe sich die Videoaufnahmen von der Gerichtsverhandlung nach einem Hinweis des Gerichtspersonals angesehen. Dabei habe er festgestellt, dass die Richterin "Stunden des Prozesses damit zugebracht" habe, auf ihrem Handy zu scrollen und Nachrichten zu schreiben. Er sprach von einem schockierenden und enttäuschenden Verhalten.

Inzwischen hat ein Gremium die Aufnahmen angefordert, das Beschwerden über Richter im US-Staat Oklahoma nachgeht. Bezirksrichterin Soderstrom, die ihren Posten im November angetreten hatte, hielt sich bedeckt. Sie verwies darauf, dass es noch eine Berufungsklage gegen das Totschlagsurteil geben könnte. Richter dürften sich zu laufenden Fällen nicht äußern, erklärte sie.

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