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Richter hebt Abschiebung von Djokovic auf
Richter Anthony Kelly zeigt Verständnis für Tennis-Star Novak Djokovic. Er hebt die Abschiebung des Serben auf. Stand jetzt darf er spielen.
Superstar Novak Djokovic feiert erste Erfolge vor Gericht. Der Tennis-Profi kämpft um sein Bleiberecht in Australien, nachdem die Behörden einen Abschiebungs-Bescheid übermittelten, sein Visum für ungültig erklärten.
Richter Anthony Kelly hob die Annullierung des Visums am Montagmorgen auf. Der 20-fache Grand-Slam-Champion darf das Hotel zur Unterbringung von Immigranten verlassen und somit bei den Australian Open antreten.
Der Richter entschied wegen eines Formfehlers der australischen Behörden zu Gunsten Djokovic'. Der Serbe sei vergangene Woche zu früh in Gewahrsam genommen worden. Am Donnerstag sei ihm ursprünglich um 5:20 Uhr Ortszeit mitgeteilt worden, er hätte bis 8:30 Uhr Zeit, die Annullierung des Visums zu kommentieren. Die Behörden trafen ihre Entscheidung dann aber schon um 7:42 Uhr.
Australien kann erneut eingreifen
Aber: Christopher Tran, der Anwalt des Innenministeriums, kündigte an, eine mögliche zweite Annullierung zu prüfen. Der Staat dürfte dem 34-Jährigen sein Visum ein weiteres Mal entziehen. Das letzte Wort könnte also noch nicht gesprochen sein.
Sollte sich Australien zu diesem Schritt entscheiden, muss der Ausgang vor Gericht nicht zwangsläufig gleich sein. Djokovic durfte nun aufgrund eines begangenen Formfehlers einreisen. Die eigentliche Sache, die kontroversen Angaben des Tennis-Stars zu seiner Impf-Befreiung, wurde noch nicht behandelt. Mehr dazu weiter unten.
Richter zeigt Verständnis
Kelly zeigte am Montag gleich zu Beginn der Verhandlung, die wegen technischer Schwierigkeiten der Liveübertragung im Internet verspätet begann, Verständnis für den "Djoker".
"Was hätte dieser Mann mehr tun können?", fragte Kelly, sprach die Bemühungen von Djokovic und dessen Anwälten an, die um sein Bleiberecht in "down under" kämpfen.
Djokovic soll das Hotel lokalen Medien zufolge schon verlassen haben. Djokovic sei in einem weißen Van abgeholt worden.
Hintergrund: Djokovic ist nicht gegen das Coronavirus geimpft. Für die Einreise und Teilnahme am Turnier ist eine solche Impfung verpflichtend nötig. An seiner medizinischen Ausnahme aufgrund einer angeblichen Corona-Infektion im Dezember sind zuletzt Zweifel aufgekommen.
Seine Anwälte argumentierten vor Gericht, dass Djokovic zwei unabhängigen medizinischen Gremien die Ausnahmebestätigung wegen eines positiven Corona-Tests am 16. Dezember genehmigt hätten.
Der Rechtsstreit um Djokovic' Teilnahme an den Australian Open ist längst ein Politikum. Die serbische Regierung übt Druck auf die australischen Behörden aus. Australische Regierungsvertreter wiederum fürchten die Symbolwirkung einer erfolgreichen Teilnahme des ungeimpften Tennis-Stars. Das Land und speziell der Austragungsort Melbourne verfolgen in der Pandemie eine Strategie mit strengen Maßnahmen. Die Bevölkerung hat lange, harte Lockdowns hinter sich, vielen Menschen wurde die Einreise über Monate verweigert. Große Teile der Bevölkerung sehen Djokovic' Rechtsstreit daher kritisch.
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