Reichelt über Hirscher: "Er kann ja noch bis 40 fahren"

Marcel Hirscher gab am Samstag sein Comeback im Rennanzug. Der Annaberger trainierte mit den ÖSV-Technikern auf der Reiteralm mit. Das schürt Gerüchte um eine mögliche Rückkehr in den Weltcup.

Der einstige Ski-Dominator hatte im Sommer 2019 seine Karriere beendet. Nach acht Gesamtweltcup-Siegen in Folge. Als zweifacher Olympiasieger, siebenfacher Weltmeister, mit 67 Weltcupsiegen auf dem Konto. Dementsprechend verbreitete sich die Nachricht von seinem Renntraining rund um die Weltcuprennen in Val d'Isere wie ein Lauffeuer.

Die Fans hoffen auf eine Rückkehr des 31-Jährigen. Doch was sagen Trainer und Kollegen?

Puelacher: "Von Comeback weit entfernt"

Am Sonntag wurde Herren-Cheftrainer Andreas Puelacher auf das Renntraining von Hirscher angesprochen. Er gestand: "Einen Marcel Hirscher würde ich gerne wieder nehmen." Der Annaberger könnte dem Team sofort helfen: "Er hat das Skifahren nicht verlernt. Es hat ihm Spaß gemacht. Das Rennfahren hat ihm immer Spaß gemacht. Er ist immer noch in Topform." Wie schnell der Ski-Pensionist im Vergleich zu seinen Kollegen war, wollte Puelacher nicht verraten: "Nein, es gibt keine Vergleichszeiten."

Der ÖSV-Coach tritt auf die Euphoriebremse: "Von einem Comeback sind wir weit weg. Er wollte bei uns mitfahren. Es waren schöne Bilder". Mehr aber auch nicht. Vorerst.

Reichelt: "Nur kurze Babypause"

Hannes Reichelt war am Sonntag mit Rang 40 in der Abfahrt von Val d'Isere nicht zufrieden. Mit 40 Jahren kämpft er sich von seinem Kreuzbandriss zurück. Der Routinier hat noch einiges vor. Darum sagte er, auf das Hirscher-Training angesprochen, wenig überraschend: "Dem Marcel traue ich vieles zu. Er kann ja bis 40 noch fahren."

Reichelt weiter: "Ich habe mir damals schon dacht, vielleicht ist es zu früh. Vielleicht nur eine kurze Babypause. Ich glaube, dass es nicht lange dauert, bis der wieder vorne mitfährt."

Wie ein Comeback im ÖSV ankäme? "Für das Team wäre es gut, weil es uns den Druck nimmt. Für den Schröcksi (ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel, Anm.) auch, weil er dann wieder eine Bank für die Nationenwertung hätte."

Kilde: "Hohe Startnummer? Kein Problem"

Hirschers Nachfolger als Gesamtweltcupsieger, Aleksander Aamodt Kilde, nahm ebenfalls Stellung: "Vielleicht war das war ein Stunt für eine Werbung", spekulierte der Norweger. "Aber es wäre cool, wenn er wieder fahren würde. Natürlich hätte er dann eine hohe Startnummer, aber für ihn kein Problem. Der hätte noch viele Stockerlplätze und Siege in sich."

Hirscher: "Mega-Spaß"

Und was sagt der Superstar selbst? "Ich wollte einfach wieder diese Kräfte, diese Gefühle spüren. Spüren, wie es ist, wieder einen Rennschwung zu fahren", erzählte der rot-weiß-rote Ski-Star. "Es hat mir Mega-Spaß gemacht. Und ich hab dieses Gefühl sehr vermisst", sagte Hirscher der "Krone".

Hirscher lässt sich nicht in die Karten blicken. Papa Ferdinand Hirscher hatte zuletzt Spekulationen, Hirscher würde bald wieder die Ski anschnallen, beiseite gewischt, vom Motocross-Fahren als neuer Hirscher-Leidenschaft berichtet.