Niederösterreich

Regenbogen-Zebrastreifen auf Straßen in NÖ ausgebremst

Laut Bezirkshauptmannschaft könne durch die Färbung die "Sicherheit der Fußgänger nicht gewährleistet werden". Die Aufregung ist groß.

Erich Wessely
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Am Wiener Gürtel: Ein Zebrastreifen in Regenbogenfarben
Am Wiener Gürtel: Ein Zebrastreifen in Regenbogenfarben
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

In Wien gibt es inzwischen schon einige Schutzwege markiert in Regenbogenfarben – Start war 2019. Hintergrund: Die bunten Schutzwege sollen auch als Statement für Diversität gelten und als Unterstützung für die LGBTIQ-Bewegung.

Während in Wien die bunten Zebrastreifen zum Stadtbild dazugehören, gestaltet sich die Situation in Niederösterreich schwieriger. In einem Schreiben einer Bezirkshauptmannschaft heißt es nämlich laut "NÖN", "dass "seitens des NÖ Straßendienstes festgelegt wurde", dass auf Niederösterreichs Straßen keine Schutzwege in Regenbogenfarben ausgeführt werden sollen. Die Färbung würde das übliche Bild eines Schutzweges beeinträchtigen. "Daher kann die Sicherheit der Fußgänger nicht gewährleistet werden.""

"... spricht nichts dagegen"

Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (VP) zeigt sich gegenüber den "NÖN" diplomatisch: "Wenn die Gegebenheiten für einen Schutzweg dieser Art gegeben seien, steht einem Regenbogen-Zebrastreifen - als Zeichen der Gleichberechtigung - nichts im Wege."

SPNÖ-Chef Franz Schnabl wiederum betonte laut "NÖN": "Aus verkehrsrechtlicher Sicht spricht nichts dagegen, den Zwischenraum eines Zebrastreifens andersfärbig zu gestalten, solange er ausreichenden Kontrast aufweist."

"So verzopft und engstirnig wie in NÖ ..."

"Es gilt in ganz Österreich die gleiche Straßenverkehrsordnung – StVo- und sie wird in jedem Bundesland anders gehandhabt. Sachverständige braucht es, damit das Gesetz eingehalten wird und andere Normenregeln wie etwa RVS beurteilt werden. Aber auch im Radverkehr ist im Westen ja mehr möglich als im Osten. So verzopft und engstirnig wie in NÖ verhält es sich sonst aber nirgends: Dass Regenbogenschutzwege nicht in die Welt dieser Menschen (meist Herren) passen, ist schon fast selbsterklärend. Da es sich um Behördenverfahren handelt, kann die Politik aber auch nicht einfach intervenieren. Aber den Groll kennen und verstehen wir - und er ist berechtigt", meldete sich gestern auch die nö. Grünen-Chefin Helga Krismer in der Causa zu Wort.

Detail am Rande: Die Grünen sind gerade dabei, einen Antrag einzubringen, am Landhaus die Regenbogenflagge zu hissen. "Wir sind schon gespannt …", heißt es seitens der Öko-Partei.

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