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"Regel gebrochen" – Wirbel um Chef von Titanic-U-Boot

Das "Titanic"-Tauchboot wird weiter vermisst und hat nur noch 24 Stunden Sauerstoff. Nun ist ein altes Interview aufgetaucht, das für Aufsehen sorgt.

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    Schock am 19. Juni 2023: Das Mini-U-Boot "Titan" des Unternehmen OceanGate ist <strong>bei einem Tauchgang zum legendären Wrack der "Titanic" verschollen.</strong>
    Schock am 19. Juni 2023: Das Mini-U-Boot "Titan" des Unternehmen OceanGate ist bei einem Tauchgang zum legendären Wrack der "Titanic" verschollen.
    OceanGate

    Die Zeit drängt: Die Titan hat ab jetzt schätzungsweise nur noch für 24 Stunden Sauerstoff. Ein Vertreter der Küstenwache sagte am Dienstagmittag, der Sauerstoff reiche noch für rund 40 Stunden. Inzwischen sind wieder 16 Stunden seit dieser Aussage vergangen. Selbst wenn das Mini-U-Boot gefunden werden sollte, dürfte eine Bergung technisch äußerst schwierig werden.

    Experten warnen jedenfalls vor Optimismus. Die Geräusche seien zwar eine "wirklich gute Nachricht", sagte Mike Welham, Spezialist für Marineeinsätze und Autor, dem britischen Sender Sky News. Doch es benötige Zeit, um Spezialausrüstung und geschulte Kräfte für eine Tiefenrettung an den Einsatzort zu bringen. Die genaue Lokalisierung sei zudem ungemein schwierig: Das sei, "als würde jemand ein 50-Pence-Stück auf ein Fußballfeld legen und versuchen, es zu finden". Das "Titanic"-Wrack liegt in rund 3.800 Metern Tiefe.

    "Chancen sind verschwindend gering"

    Die Zeit drängt: Schätzungen der Behörden zufolge dürfte der Sauerstoff nur noch bis Donnerstagmittag (MESZ) reichen. Nach Angaben des Betreibers Oceangate Expeditions hat die 6,70 Meter kleine "Titan" ausreichend Sauerstoff, um fünf Menschen für 96 Stunden zu versorgen. In der Nähe der "Titanic" etwa 684 Kilometer südlich der kanadischen Insel Neufundland sind die Bedingungen äußerst schwierig. Es herrscht pechschwarze Dunkelheit, und der Wasserdruck ist groß. Der pensionierte britische Konteradmiral Chris Parry sagte dem Sender LBC: "Ich fürchte, die Chancen sind verschwindend gering."

    "Habe Regeln gebrochen"

    Während das "Titanic"-Tauchboot weiterhin vermisst wird, sorgt unterdessen ein altes Interview für Aufsehen – und auch international für Schlagzeilen. Denn bereits im Jahr 2021 gab der CEO von Ocean Gate, Stockton Rush, dem mexikanischen Reise-Vlogger Alan Estrada ein brisantes Interview. Rush gab in dem Gespräch zu, einige Regeln gebrochen zu haben, um das Boot zu bauen. "Ich glaube, es war General MacArthur, der sagte: 'Man erinnert sich an die Regeln, die man bricht', und ich habe einige Regeln gebrochen, um das hier zu machen", erklärt Rush damals. 

    Der Ocean-Gate-Boss soll bei der Konstruktion des U-Boots mit Carbon und Titan auf zwei nicht-kompatible Werkstoffe gesetzt haben. Zwischen den beiden Werkstoffen kann es in einer korrosiven Umgebung (wie beispielsweise Salzwasser) zu einer elektrochemischen Reaktion kommen. In diesem Fall könnte sich das Titan beschleunigt aufgelöst haben.

    "Die galvanische Korrosion ist eine Korrosion durch elektrochemische Reaktion zweier verschiedener metallischer Werkstoffe – zum Beispiel Stahl und Aluminium – oder anderer elektronenleitender Festkörper z.B. Carbonfasern, die die Elektroden bilden", erklärt das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM auf seiner Webseite.

    Mitarbeiter äußerte Sicherheitsbedenken

    David Lochridge, ehemaliger Direktor für den Schiffsbetrieb bei OceanGate, äußerte bereits 2018 erhebliche Sicherheitsbedenken. Er behauptete damals, dass die Passagiere "potenziell extremen Gefahren ausgesetzt" sind, da "OceanGate sich weigerte, kritische, zerstörungsfreie Tests des experimentellen Designs des Rumpfes durchzuführen."

    Lochridge wurde nachdem er der Geschäftsleitung von OceanGate diesen vernichtenden Qualitätskontrollbericht über das Tauchboot vorgelegt hatte gekündigt. 

    Diese Personen befinden sich im Mini-U-Boot

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      Der britische Milliardär Hamish Harding
      Der britische Milliardär Hamish Harding
      imago images / UPI Photo
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