Wien

Rede am 20.10. – geht Blümel als Wiener VP-Chef?

Unlängst wurde er zum zweiten Mal Vater, auch er hatte schon eine Hausdurchsuchung am Hals, Polit-Wien munkelt: Schmeißt Blümel als Parteichef hin?

Teilen
Gernot Blümel soll vor dem Abgang als VP-Wien-Chef stehen.
Gernot Blümel soll vor dem Abgang als VP-Wien-Chef stehen.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Erster Schritt eines Abgangs auf Raten oder nur eine völlig missglückte Kommunikationsstrategie? Am Freitag sagte die Wiener ÖVP das für Montag geplante "Politik trifft Medien" mit Landesparteichef Gernot Blümel ab. Ersatztermin: 3. November. Auch der könnte platzen, denn Blümel soll vor dem Abgang stehen. Ein Indiz für Polit-Insider: Für den 20. Oktober kündigte er eine Rede an, diese Information schoss man der Absage-Mail eilig hinterher. Am Sonntag gab es einen Landesparteivorstand mittels Zoom-Konferenz. Blümel soll merkbar verändert gewirkt haben.

Wölbitsch bestätigt Vorstandssitzung

Die "Wiener Zeitung" fragte nach, erfuhr: "Es hat einen virtuellen Landesparteivorstand gegeben, in dem uns Gernot Blümel über alles informiert hat - wir arbeiten in Wien normal weiter. Gernot Blümel wird am 20. Oktober, wie schon lange geplant, seine Wiener Grundsatzrede halten", sagte Wiens ÖVP-Klubchef Markus Wölbitsch.

Karl Nehammer soll bereits abgewunken haben.
Karl Nehammer soll bereits abgewunken haben.
FLORIAN SCHROETTER / APA / picturedesk.com

Nehammer immer wieder genannt

Schon länger erzählt man sich in Polit-Wien, Blümel sei amtsmüde, wolle als nun zweifacher Vater, der durch eine Hausdurchsuchung ordentlich beschädigt wurde, zurück ins Privatleben. Offiziell dementierte die ÖVP stets, zuletzt aber nicht mehr sehr nachdrücklich. Favorit der Parteispitze als Nachfolger: Karl Nehammer. Der Innenminister wohnt in Hietzing, ist dort auch Bezirksparteichef. Doch er sagte ab. Jetzt rittern Markus Wölbitsch, der ja – wie erwähnt – normal weiterarbeiten möchte und zwei Jungstars um die Nachfolge.

Nico Marchetti
Nico Marchetti
ÖVP Wien

Ein Nationalrat ...

Nico Marchetti werden dabei laut "zackzack" ernsthafte Chancen zugeschrieben. Der Nationalratsabgeordnete übergab unlängst den Vorsitz der JVP Wien mit einer flammenden Rede an Harald Zierfuß, sagte dort: "Politisch bin ich nun erwachsen geworden und freue ich mich schon auf neue Projekte in der Zukunft." Er gilt zudem als enger Vertrauter von Parteichef Gernot Blümel.

Schaut Sachslehner mit – zumindest einem Auge – auf den Parteivorsitz?
Schaut Sachslehner mit – zumindest einem Auge – auf den Parteivorsitz?
Sabine Hertel

... und zwei Wut-Posterinnen

Der Name von Laura Sachslehner fällt in der Partei auch immer, wenn es um höhere Weihen geht. Sie ist die Antithese zum zurückhaltenden Marchetti und gilt in der türkisen Familie als die Frau fürs Grobe. Sie sucht in den sozialen Medien immer wieder die Konfrontation. Ebendort hat sich übrigens Landesgeschäftsführerin Bernadette Arnoldner ins Abseits bugsiert. Sie fiel mit einem geschmacklosen Posting in der Causa Leonie auf. Vor sechs Tagen aktualisierte sie ihre Homepage, schreibt dort nun von Teamarbeit, Empathie und Menschlichkeit. Nur Zufall?

Apropos Blümel: Nachdem Kanzler Kurz abgetreten ist, bringt die SPÖ am Dienstag im Nationalrat einen Misstrauensantrag gegen den Finanzminister ein. Spannende politische Zeiten...

ÖVP dementiert

Am Mittwoch meldete sich die ÖVP Wien in der Causa zu Wort. In einem schriftlichen Statement ließ der Rathausklub gegenüber "Heute" wissen: "Die offensichtlich vom politischen Mitbewerb gestreuten Gerüchte sind dezidiert falsch und entbehren jeglicher Grundlage." Es sei ein "Fakt", dass die neue Volkspartei Wien unter der Führung von Gernot Blümel vor einem Jahr bei der Wiener Gemeinderatswahl massiv gestärkt wurde – was auch niemand bestritten hatte. "Dieses eindeutige Votum und dieser gewaltige Vertrauensbeweis war und ist ein klarer Auftrag. Nämlich unsere Politik und unsere Vorstellungen im Sinne der Wienerinnen und Wiener zu forcieren und auch weiter zu führen. In der kommenden Woche am 20. Oktober wird Landesparteiobmann Bundesminister Gernot Blümel bei seiner Wien-Rede im Schottenstift skizzieren und darlegen, worum es in der Stadt derzeit geht und was in der Politik in Zukunft zählt."

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock