Formel 1
Red Bull unter Verdacht – Marko schießt scharf zurück
Im Fahrerlager der Formel 1 brodelt es. Hat Red Bull Racing einen Regelbruch begangen? Helmut Marko fand jedenfalls bereits klare Worte.
Am Freitag tauchten übereinstimmende Medienberichte auf, dass zwei Teams in der abgelaufenen Saison die damals gültige Kostendeckelung von 148,6 Millionen Dollar überschritten haben sollen. Dabei soll es sich um Red Bull Racing und Aston Martin handeln. Zwar soll es jeweils um einen Betrag unter fünf Millionen Dollar gehen, sich deshalb um einen "geringen Verstoß" handeln, trotzdem würden Strafen unausweichlich sein. Bereits jetzt wird über einen Punkteabzug spekuliert. Dieser könnte sogar nachträglich Max Verstappen den Weltmeistertitel kosten.
Gerade von Mercedes, das in der Fahrerwertung hauchdünn unterlegenen Team, und von Ferrari dürfte Gegenwind folgen. "Silberpfeil"-Teamchef Toto Wolff besprach sich bereits am Freitagnachmittag im Mercedes-Motorhome mit Ferrari-Boss Mattia Binotto. Mit fünf Millionen Dollar könne man neue Teile entwickeln, die einen Vorsprung von einer halben Sekunde bringen, hieß es hinter vorgehaltener Hand.
"Rufschädigend"
Die Antwort des heimischen Rennstalls ließ nicht lange auf sich warten. Red-Bull-Motorsportboss Helmut Marko schoss bei "Sky" bereits scharf zurück. "Es ist schon erstaunlich, wenn in einem laufenden Verfahren, das noch keineswegs geklärt ist, solche Dinge an die Öffentlichkeit gelangen. Das ist rufschädigend", so der Grazer.
Marko erklärte derweil, es seien vielmehr "Punkte aufgelistet, die gar nicht ins Budget gehören. Wir haben ja verschiedenste Firmen. Wir haben Red Bull Advanced Technology, wir haben Red Bull Technology, Red Bull Powertrains. Und das muss man alles ganz klar trennen", betonte Marko.
Ob der Motorsport-Weltverband FIA dieser Argumentation folgt, ist offen. Noch ist ja nicht einmal offiziell, dass Red Bull tatsächlich die Kostengrenze gesprengt hat. Eine FIA-Erklärung ist in der kommenden Woche zu erwarten. Zum Problem könnte allerdings werden, dass für Verstöße gegen die Kostendeckelung kein detaillierter Strafenkatalog festgelegt wurde. Von einer Geldstrafe bis hin zu einem Punkteabzug ist deshalb alles möglich.