Streit mit Horner

Verstappen-Klartext: "Stehe zu dem, was ich sagte"

Red Bull blickt auf ein Krisen-Jahr zurück. Jos Verstappen, Vater von Vierfach-Weltmeister Max, sieht Teamchef Christian Horner weiter kritisch.

Sport Heute
Verstappen-Klartext: "Stehe zu dem, was ich sagte"
Papa Jos Verstappen steht weiterhin zu seinen Aussagen über Red-Bull-Teamchef Christian Horner.
Imago Images

Schon vor dem Saisonbeginn krachte es bei den Bullen. Eine enge Mitarbeiterin hatte gegen Horner schwere Vorwürfe der sexuellen Belästigung erhoben. Die Red-Bull-Führung in Fuschl, so wurde berichtet, wollte sich daraufhin vom langjährigen Teamchef trennen, allerdings behielt Horner aufgrund der Unterstützung der thailändischen Mehrheitseigentümerfamilie Yoovidhya seinen Posten, wurde sogar noch in seiner Position gestärkt. Ein Machtkampf brach aus beim dominierenden Formel-1-Rennstall des Jahres 2023, in dem Motorsport-Berater Helmut Marko kurzfristig sogar vor der Suspendierung stand, daraufhin aber von Star-Pilot Max Verstappen gestützt wurde.

Die Formel-1-Aufreger 2024

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    Die größten Formel-1-Aufreger 2024: Rivalität zwischen Norris und Verstappen, das Red-Bull-Beben um Horner, der Hamilton-Wechsel.
    Die größten Formel-1-Aufreger 2024: Rivalität zwischen Norris und Verstappen, das Red-Bull-Beben um Horner, der Hamilton-Wechsel.
    IMAGO/PanoramiC

    Mittlerweile ist viel Wasser die Donau hinuntergelaufen, wurde Horner in einer Red-Bull-internen Untersuchung freigesprochen, ein Verfahren in Großbritannien vor einem Zivilgericht läuft aber noch. Trotzdem haben sich die Bullen zusammengerauft, schließlich war die Saison enger, als zunächst gedacht, mussten die Kräfte gebündelt werden, um Max Verstappen im nicht mehr überlegenen RB20 zum Vierfach-Weltmeister zu machen. Deshalb hielt sich auch Vater Jos zuletzt zurück, nachdem dieser häufig gegen Horner geschossen hatte. Der Streit gipfelte dann in der skurrilen Posse um einen Showrun von Papa Verstappen am Rande des Rennwochenendes in Spielberg, den der Niederländer dann nicht bestritt. Weil, so behauptete er, Horner versucht habe, diesen zu verhindern.

    Über all dem schwebte freilich das Abgangs-Szenario des Star-Piloten. Die Verstappen-Familie flirtete mit Mercedes, bekannte sich aber zumindest für 2025 noch zu Red Bull. Sein Vertrag läuft schließlich bis 2028.

    Wieder mehr Macht für Marko

    Zuletzt hat man sich aber wieder zusammengerauft. Der enge Kampf um den Fahrer-Titel schweißte zusammen. Und auch ein anderer Punkt, wie Papa Verstappen dem niederländischen "Telegraaf" berichtete: "Top-Berater Helmut Marko scheint wieder mehr Macht zu haben. Das halte ich für eine gute Sache. Das Team wächst wieder zusammen."

    Entscheidend dürfte eine Vertragsänderung sein, die bei Marko vorgenommen wurde. Der bekannte sich nämlich bis 2026 zu den Bullen. Damit ist auch Max Verstappen weiter an den Rennstall gebunden. Der Vierfach-Weltmeister hätte Red Bull nämlich verlassen können, wenn sein Förderer und Mentor Marko geht. Dazu kam es eben nicht. Dafür soll Marko wieder mehr Macht gerade im Nachwuchsbereich haben.

    Die Formel-1-Weltmeister

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      Das Ranking der Formel-1-Weltmeister. Wer ist der erfolgreichste Pilot aller Zeiten, wer holte zumindest ein Mal in seiner Karriere den Titel? <em>"Heute"</em> hat die Übersicht.
      Das Ranking der Formel-1-Weltmeister. Wer ist der erfolgreichste Pilot aller Zeiten, wer holte zumindest ein Mal in seiner Karriere den Titel? "Heute" hat die Übersicht.
      (Bild: imago sportfotodienst)

      "Stehe zu dem, was ich gesagt habe"

      Papa Verstappen erklärte derweil, die eine oder andere teils harte Aussage über Horner nicht zu bereuen. So meinte der ehemalige Formel-1-Pilot etwa rund um das Grand-Prix-Wochenende in der Obersteiermark, er sei "fertig" mit dem Briten. "Was der Teamchef tut oder nicht tut, beeinflusst alles, was rund um das Team vor sich geht. Und damit auch rund um Max. Natürlich mische ich mich da ein. Ich sehe ja, was alles passiert, und ich denke, dass ich in einer Position bin, dazu etwas zu sagen, Wenn ich danach gefragt werde, gebe ich meine Meinung ab", betonte der 52-Jährige, schob hinterher: "Ich würde Max niemals schaden. Ich schaue auf das große Ganze. Und ich stehe unterm Strich zu allem, was ich gesagt habe."

      So betonte Papa Verstappen noch einmal, welche Langzeit-Folgen die Horner-Affäre bisher hatte. Zunächst verließ nämlich "Superhirn" Adrian Newey den Rennstall, danach weitere Mitarbeiter. "Man konnte es kommen sehen. Es hat sich wahrscheinlich auch auf die Performance ausgewirkt. Das ist Hand in Hand gegangen", so der Ex-Rennfahrer, der mit Blick auf 2025 ergänzte: "Es liegt am Team, zu zeigen, dass sie die guten Leute halten und wieder ein schnelles Auto bauen können."

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      Auf den Punkt gebracht

      • Red Bull erlebte ein Krisenjahr, in dem Teamchef Christian Horner wegen Vorwürfen der sexuellen Belästigung unter Druck geriet, aber dank der Unterstützung der thailändischen Mehrheitseigentümerfamilie Yoovidhya seinen Posten behielt.
      • Trotz interner Machtkämpfe und der Kritik von Jos Verstappen, Vater von Max Verstappen, hat sich das Team wieder zusammengerauft, wobei Helmut Marko mehr Macht erhielt und Max Verstappen weiterhin bei Red Bull bleibt.
      red
      Akt.