Betrugsmasche enthüllt

Rechnung fälschen mit KI simpel, aber es drohen Strafen

Mit dem neuen Bildgenerator von ChatGPT lassen sich Rechnungen manipulieren. Sogar Urkunden kann die KI erstellen. Wer das tut, riskiert hohe Strafen.
05.04.2025, 19:51

Der neue Bildgenerator von ChatGPT öffnet Urkundenfälschung und Spesenbetrug Tür und Tor. Im Handumdrehen lassen sich Daten und vor allem Endbeträge beispielsweise auf Restaurantquittungen verändern.

Eingescannte oder mit dem Smartphone fotografierte Quittungen können in ChatGPT hochgeladen werden. Da reicht ein simpler Prompt – eine sprachliche Anweisung wie: "Ändere den Endbetrag und das Datum des Belegs." In kurzer Zeit erscheint eine neue Version.

Die witzigsten und skurrilsten Rechnungen auf einen Blick

Auf den ersten Blick sehen die gefälschten Quittungen täuschend echt aus. In manchen Fällen wird sogar der exakte Mehrwertsteuerbetrag an den neuen Endbetrag angepasst.

Bei genauerem Hinschauen jedoch lassen sich Unregelmäßigkeiten erkennen, wie Rechtschreibfehler oder Unstimmigkeiten in den Beträgen.

Falscher Doktortitel innerhalb von Minuten

Auch ganze Urkunden lassen sich mit ChatGPT herstellen. Zum Beispiel mit dem Prompt "Erstelle eine Urkunde, die bestätigt, dass Max Muster 2025 an der Universität Wien zum Thema Quantenphysik doktoriert hat."

Der Bildgenerator erstellt dann selbständig – ohne Originalvorlage – eine glaubhaft wirkende Urkunde, sogar mit Logo des Ausstellers, wie der Uni Wien, sowie mit Siegel und Unterschriften. Was nicht heißt, dass die Doktoratsurkunden der Uni Wien wirklich so aussehen.

Auch Betrug – und sehr hohe Strafen drohen

Auch wenn es viele so sehen: Das Fälschen von Dokumenten ist kein Bagatelldelikt. Schon eine einfache Urkundenfälschung kann mit bis zu einem Jahr Haft und einer Geldstrafe von bis zu 720 (!) Tagessätzen bestraft werden, in schweren Fällen kommt es zu zwei Jahren Haft.

Kommt zu der Urkundenfälschung auch noch ein Betrug dazu, drohen bis zu drei Jahre Haft – bei einem Schaden von über 300.000 Euro zehn Jahre. Die Verjährungsfrist beträgt zudem bis zu 20 Jahre. Erschleicht man sich zudem mit gefälschten Unterlagen einen Job, ist eine fristlose Kündigung so gut wie sicher.

Woran erkennst du die KI-Fälschungen?

Je mehr die KI in unserem Alltag Einzug hält, desto mehr Misstrauen ist angebracht. Achte auf kleine Details wie Schreibfehler und Berechnungen. Wenn auch leicht und schnell zu erstellen: Nach wie vor ist kaum eine Fälschung perfekt.

Heute werden Belege meist nur als Scans eingereicht. Bei Verdacht lohnt es sich, die originalen Papierquittungen zu verlangen. Solche zu fälschen, ist viel schwieriger.

{title && {title} } red,20 Minuten, {title && {title} } 05.04.2025, 19:51
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