"Behutsam vorgehen"
Raus aus Russen-Gas – Hanke kritisiert Gewesslers Plan
Ein Gesetz soll die Energieversorger zu einem raschen Ausstieg aus russischem Gas zwingen. Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke mahnt zur Vorsicht.
Der jüngste Vorstoß von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grünen) – sie will die heimischen Energieversorger per Gesetz zu einem raschen Ausstieg aus russischem Gas zwingen – lässt bei Wiens Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) die Alarmglocken schrillen. Er teile als für die Wiener Stadtwerke zuständiger Stadtrat das Ziel, von russischem Gas wegzukommen, so Hanke, den von der grünen Ministerin vorgeschlagenen Weg sieht er aber sehr kritisch.
„Man muss nur eines bedenken: Das Wichtigste, und das haben wir in den letzten zwei Jahren gelernt, ist, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten“
"Man muss nur eines bedenken: Das Wichtigste, und das haben wir in den letzten zwei Jahren gelernt, ist, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten", so Hanke zu "Wien heute". Wien setze zwar bereits verstärkt auf den Ausbau von Alternativen wie Wärmepumpen oder Geothermie. Ein sofortiger Ausstieg aus Verträgen mit Russland wäre aber extrem teuer, rechnet Hanke.
Lange Vertragslaufzeit
Die abgeschlossenen Lieferverträge seien bis 2040 abgeschlossen, das gelte es zu berücksichtigen, erklärt der Wirtschaftsstadtrat weiter. "Und es muss vor allem volkswirtschaftlich auch jemand diese Rechnung bezahlen. Und deshalb muss man hier, glaube ich, sehr behutsam mit diesen einzelnen Elementen umgehen, so Hanke weiter. Das Ziel, aus russischem Gas auszusteigen, müsse daher in einer "vernüftigen Zeit" erreicht werden.
30 Prozent des Gasbedarfs aus Norwegen
Wien Energie habe deswegen schon im laufenden Winter 30 Prozent ihres Gasbedarfs über eigene Verträge in Norwegen eingekauft und will das auch in Zukunft machen, heißt es von "Wien heute". Hanke: "Es gibt den ganz klaren Plan, aus russischem Gas auszusteigen. Und deshalb werden wir auch in der kommenden Saison diesen erfolgreichen Weg mit norwegischem Gas und anderen Gaslieferungen aus anderen Lieferungen fortsetzen."