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Rauchverbot im Freien – jetzt tobt Streit in Wien

Aufregung im Hanssonzentrum: Neues Rauchverbot sorgt für Unmut bei Besuchern und Gastronomen. Existenzen stehen auf dem Spiel. 

Julia Sperlich

Das Hanssonzentrum im 10. Wiener Gemeindebezirk steht derzeit im Mittelpunkt einer hitzigen Diskussion. Die Einführung eines neuen Rauchverbots sorgt sowohl bei Stammkunden als auch bei Besuchern für große Unzufriedenheit. Das beliebte Zentrum lebt neben den zahlreichen Lebensmittel- und Modegeschäften vor allem von seinen gemütlichen Restaurants mit Schanigärten. Seit Jahrzehnten konnte hier problemlos geraucht werden, doch am 9. Mai 2023 änderte sich alles.  

Rauchverbot trotz Freiluftbereiche

Das gesamte Ekazent ist gut belüftet, da es keine Türen bei den Eingängen gibt und das Dach stellenweise nicht vollständig abschließt. Ein Restaurant, dessen Schanigarten sich direkt im Durchzugsgebiet befindet, leidet besonders unter der neuen Regelung. Seitlich führt sogar ein Durchgang nach Draußen, also ist der Gastgarten praktisch im Freien. "Man braucht hier Hufeisen, damit man nicht abhebt. Ich kann nicht verstehen, wie sich so ein Verbot durchsetzen kann", klagt der 67-jährige Gerry. 

Auf Anfrage rechtfertigt das Marktamt das Rauchverbot im Ekazent mit dem Hinweis auf das "Rauchverbot in Räumen". Gemäß den Vorschriften der Bauordnung werden Räume definiert als Bereiche mit einem Dach und Wänden, wobei mehr als 50 Prozent der Fläche von den Wänden eingenommen werden. Diese Definition treffe auf einige Bereiche des Hanssonzentrums zu. 

Gastronomen leiden an Existenzängsten 

Wie die Zukunft der Gastronomiebetriebe im Hanssonzentrum aussieht ist ungewiss. Die Gastronomen klagen, dass sie vor allem von ihren rauchenden Stammkunden im Gastgarten leben. "Für viele Besucher gehört das Genießen einer Zigarette zum Kaffee dazu", betont der Stammgast eines betroffenen Cafés. Die Inhaber fühlen sich im Stich gelassen, da das neue Rauchverbot eine zusätzliche Belastung für ihre ohnehin von den Auswirkungen der Pandemie und Inflation gebeutelten Betriebe darstellt. Befürchtet wird, dass die Kunden künftig ausbleiben. Eine weitere Stammkundin berichtet: "Es wird eh schon alles teurer und dann darf ich nicht einmal mehr eine Zigarette rauchen, da bleibe ich lieber gleich auf meinem Balkon zu Hause". 

Kunden klagen über Eingriff in Privatsphäre 

Die Reaktionen der Kunden des Hanssonzentrums sind ebenfalls von Verärgerung und Unverständnis geprägt. Sie sehen das Rauchverbot als einen "Eingriff in ihre Privatsphäre" und kritisieren die Regierung dafür, dass sie die Gastronomie in eine existenzielle Krise treibt. Die Gastronomen und Kunden kämpfen mit allen Mitteln gegen das Verbot. Sie fordern eine Lockerung und hoffen auf mögliche Lösungsansätze, um die aufgeheizte Stimmung im Hanssonzentrum zu beruhigen und zufriedenstellende Lösungen für alle Parteien zu finden.

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