Wirtschaft
Raucher-Dilemma: Tschicks werden 2023 fast unleistbar
Zigaretten waren schon vor der Teuerungswelle ein teures Gut. Ein Packerl für 5,50 Euro könnte 2023 wieder Vergangenheit sein. Die Details.
Dabei könnte so mancher denken, dass gerade Zigaretten von der hohen Inflation verschont blieben – der Schein trügt jedoch. Im heurigen Jahr wird sie sich deutlich bemerkbarer machen.
Lager leeren sich
Laut Tabakhersteller JTI (Austria Tabak) haben Österreicher im vergangenen Jahr etwa 11,7 Milliarden Zigaretten in heimischen Trafiken gekauft. Aktuell kostet ein Packerl im Durchschnitt 5,50 Euro, der Preis hat sich trotz Mega-Teuerungen kaum geändert. Woran liegt das? 2022 hatten Zigaretten-Produzenten noch große Mengen auf Lager, doch diese leeren sich, daher müssen sie zu deutlich höheren Preisen nachkaufen.
Energie, Papier, Tabak oder auch Transport – all das wurde im vergangenen Jahr teurer. Einige Kostensprünge (wie z.B. bei Rohstoffen) haben sich bisher noch nicht bemerkbar gemacht, doch damit ist es bald vorbei. Die Inflation wird heuer verzögert weitergegeben, das wird sich wiederum stark auf die Zigarettenpreise auswirken.
Tabakerhitzer: Staat entgehen 110 Mio. jährlich
In den letzten Jahren hat sich der Zigaretten-Markt durch etwaige Alternativen wie Nikotinbeutel oder Liquids erweitert. Der Trend für 2022/2023 sind Tabakerhitzer – hier hat sich der Anteil auf 5 Prozent mehr als verdoppelt. Schlechte Nachricht für den Staat: "Durch die niedrigere Besteuerung von Tabakerhitzern entgehen dem Staat jährlich 110 Millionen Euro", sagt Ralf Wolfgang Lothert von JTI (Austria Tabak) in einem Interview mit der "Krone". Bei herkömmlichen Zigaretten würden 77 Prozent des Preises an den Staat gehen, bei Tabakerhitzern sind es nur die zehn Prozent Tabaksteuereinnahmen, so Lothert.