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Raubwanzen verbreiten tödliche Krankheit
Die schlummernde Chagas-Krankheit bringt den Tod ganz unspektakulär nach Jahrzehnten.
Ärzte warnen vor der Chagas-Krankheit. Ausgelöst wird die Krankheit durch Parasiten, welche durch die blutsaugende Raubwanzen Triatoma infestans übertragen werden. Die Raubwanzen stechen und saugen meist unbemerkt Blut bei schlafenden Menschen.
Jetzt warnt das deutsche Ärzteblatt auf seiner Webseite vor der heimtückischen Krankheit.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation kommt es in den ersten zwei bis vier Monaten nach der Übertragung bei etwas weniger als 50 Prozent der Menschen zu unspezifischen Anzeichen wie Bauchschmerzen, Durchfall, Fieber, Kopfschmerzen, Lymphknotenschwellungen, Ödemen oder Luftnot. Jedoch verleiben auch nach Abklingen der Symptome die Parasiten im Körper des Menschen und beschädigen langsam Darm- und Herzmuskel. "Etwa 5 bis 15 Jahre nach der akuten Infektion kommt es zu einer Kardiomyopathie mit Vergrößerung aller 4 Herzkammern, die häufig tödlich endet", so aerzteblatt.de.
Auch Österreich betroffen?
Allerdings braucht man sich laut der Wiener Tropenmedizinerin Ursula Hollenstein in Österreich keine allzu großen Sorgen machen, da die Infektion eher in lateinamerikanischen Ländern weit verbreitet ist: "Chagas ist eindeutig eine Krankheit der Armen in den ländlichen Gebieten. Die Menschen leben in Hütten, die oft innen nicht verputzt sind - die Spalten sind das ideale Versteck für die Wanzen", so die Expertin gegenüber dem Standard.
Außerdem habe man in einer europaweiten Studie 2011 ausschließlich Infektionszeichen bei Immigranten aus den betroffenen südamerikanischen Gebieten gefunden.
(Red)