3:3 gegen LASK
Rapid-Ikone Krankl: "Das ist der Anfang des Untergangs"
Rapid glich gegen den LASK in Minute 97 zum 3:3 aus. Coach Zoran Barisic kann mit dem Punkt leben, Klub-Legende Hans Krankl verlangt mehr.
Der Bundesliga-Hit zwischen Rapid und dem LASK hatte viel zu bieten – vor allem in der Schlussphase. Die Wiener kassierten in der 96. Minute den Gegentreffer zum 2:3, sahen wie der Verlierer aus. Sekunden später verwandelte sich das Allianz Stadion in ein Tollhaus. Nach einer Flanke von Marco Grüll vollendete "Joker" Thierry Gale per Kopf zum Last-Minute-Ausgleich. Rapid "rettete" Rang sechs.
Für "Sky"-Experte Hans Krankl zu wenig. "Der Punkt ist wieder schlecht. Man ist in der Tabelle wieder zurückgerutscht. Mannschaften wie Klagenfurt und Hartberg haben schon viel mehr Punkte gesammelt und das darf nicht sein. Das Auftreten der Mannschaft heute war hervorragend. Aber es ist das Schlechteste, was es gibt, wenn ich sage, dass wir eh gut gespielt, aber trotzdem wieder verloren haben. Das ist der Anfang des Untergangs."
„Qualität des Kaders nicht ausreichend“
Schuld an der holprigen Saison ist das Spielermaterial, meint die 70-jährige Klub-Ikone. "Die Qualität des Kaders ist sicherlich nicht ausreichend. Es ist ausreichend, um in Österreich um die Spitze mitzuspielen, wenn man in Form ist und Selbstvertrauen hat. Für mich ist der Kader trotzdem zu wenig für Rapid."
Bei Rapid selbst fiel die Analyse nach dem 3:3 gegen den LASK zwiegespalten aus. "Es war von beiden Mannschaften ein sehr intensiv geführtes Spiel. Es war auf sehr hohem Niveau und Werbung für den österreichischen Fußball", sagte Trainer Zoran Barisic auf "Sky". "Ich glaube, dass wir das Pech gehabt haben, dass wir das ein oder andere Mal die Chance zur Führung nicht wahrgenommen haben. Das ist etwas, was uns nachhaltig verfolgt. Am Schluss haben wir uns in der Nachspielzeit beim Gegentor nicht gut genug angestellt. Auf der anderen Seite muss ich der Mannschaft gratulieren. Sie haben alles nach vorne geworfen, Moral gezeigt und sich zumindest einmal mit dem Ausgleichstreffer belohnt."
Barisic weiter: "Wir wollten eine gute Leistung bringen. Es geht immer über die Leistung und die war in Ordnung. Man hat von Anfang an gesehen, dass wir extrem griffig und präsent waren. Das ein oder andere Mal war Pech dabei, auch einige Schiedsrichterentscheidungen, mit denen ich nicht mitgehe. Trotzdem hat sich die Mannschaft nie aufgegeben und ist immer wieder zurückgekommen. Die Mannschaft ist in Takt und sehr gut. Sie hat heute eine gute Leistung gebracht. Natürlich hätten wir gerne drei Punkte mitgenommen. Am Ende des Tages muss man mit dem Unentschieden zufrieden sein."
Auch Geschäftsführer Markus Katzer war nicht unzufrieden. "Ich glaube, dass es ein unglaubliches Fußballspiel war. Es war absolut verdient, dann am Ende noch den Ausgleich zu machen. Wir haben sehr viele Chancen gehabt in der zweiten Halbzeit. Im Endeffekt können wir uns nichts drum kaufen. Wir haben das 3:3 erzielt in der letzten Sekunde und müssen die positiven Dinge mitnehmen. Man sieht, dass die Mannschaft in Takt ist. Sie hat heute über weite Strecken ein gutes Spiel gemacht. Ein Punkt ist natürlich wenig, aber so wie es gelaufen ist, müssen wir trotzdem zufrieden sein."
"Zieht sich wie ein roter Faden durch"
Katzer ist sich jedoch bewusst, dass Rang sechs nach zwölf Runden nicht der Anspruch von Rapid sein kann. "Es ist klar, dass wir die Ergebnisse brauchen. Wir brauchen Punkte. Es zieht sich leider wieder ein bisschen wie ein roter Faden durch die Meisterschaft. Es waren ganz viele Spiele dabei, wo wir in der letzten Sekunde das Zepter aus der Hand gegeben haben. Irgendwann muss man zum Punkten anfangen, das ist klar. Wir haben jetzt eine schwierige Woche. Wir müssen uns auf diese Aufgaben konzentrieren. Es war jetzt keine Leistung, auf die wir riesig aufbauen können, aber wir müssen uns auf das Positive fokussieren."