In Unterzahl
3:3-Drama! Rapid entreißt LASK in Minute 97 den Sieg
Der LASK schießt in Minute 96 den vermeintlichen Siegestreffer, Rapid gleicht postwendend aus. Die Wiener ziehen den Kopf aus der Schlinge.
Fußball-Wahnsinn in Hütteldorf! Rapid und der LASK lieferten sich am Sonntag in der elften Runde der Bundesliga ein Torfestival, in dem die Gäste bereits zwei Mal wie der sichere Sieger aussahen. Die Wiener glichen in Unterzahl zwei Mal spät aus. Unfassbar: Das 3:2 von Andres Andrade erzielte der LASK in der 96. und damit letzten Minute des Spiels. Rapid-Neuzugang Thierry Gale traf direkt im Anschluss an den Anstoß mit der letzten Aktion – sein Premierentreffer in Grün-Weiß.
Krisenstimmung etwas gemildert
Gale rettete Rapid mit dem 3:3 mehr als nur einen Punkt. Er bewahrte sein Team vor einer womöglich folgenschweren Heimpleite. Die Hütteldorfer stecken im Tabellenmittelmaß fest, sind punktegleich mit der Austria (7.) weiter nur Sechster. Aus sieben Heimspielen holte Rapid ebenso wenige Punkte. Dabei schaute nur ein Sieg heraus – gegen Altach. Der Klub hat mehr Spielunterbrechungen wegen Pyrotechnik aus dem Block West zu verbuchen als Heimsiege. Auch gegen den LASK wurde wieder gezündelt, obwohl der Senat 1 der Bundesliga jüngst einen Punkteabzug auf Bewährung ausgesprochen hatte.
Spielerisches Feuerwerk
Auf dem Feld lieferten sich der Dritte und Sechste der Bundesliga ein Offensiv-Feuerwerk. Drei Tore auf jeder Seite, dazu jeweils mehrere vergebene Großchancen – von der ersten bis zur letzten Minute boten die Teams pure Unterhaltung.
Startelf-Debütant Lukas Grgic traf gegen seinen Ex-Klub zur Führung für Rapid (15.). Guido Burgstaller legte einen indirekten Freistoß von Thorsten Schick per Kopf auf Grgic ab, der nur mehr das Bein hinhalten musste.
Grgic verlor kurz später den Ball vor dem eigenen Sechzehner, verschuldete damit den Ausgleich von Marin Ljubicic (22.). Es folgte ein Auf und Ab mit Großchancen auf beiden Seiten. Jonas Auer und Marco Grüll trafen jeweils die Latte, die Goalies Niklas Hedl und Tobias Lawal mussten mehrfach retten.
Dann lupfte Ljubicic den Ball sehenswert über Hedl hinweg ins Tor, schnürte den Doppelpack (72.), und leitete damit die verrückte Schlussphase ein.
Nachdem Nikolas Sattlberger mit Gelb-Rot vom Platz gestellt worden war (78.), brachen defensiv endgültig alle Dämme. In Unterzahl drängte Rapid auf den Ausgleich, bekam wegen einer umstrittenen Hands-Entscheidung einen Elfmeter zugesprochen. Nach mehreren Minuten Videoüberprüfung blieb Schiedsrichter Walter Altmann bei seiner Entscheidung. Grüll traf vom Punkt (90+1.).
Der eingewechselte Husein Balic ließ den LASK über den vermeintlichen Last-Minute-Sieg jubeln (90+6.). Dann schlug Gale vor dem Block West zu (90+7.).