Fussball
Rapid-Coach Kühbauer spricht über das Karriere-Ende
Platz neun in der Liga, zwei Spiele ohne Sieg, der Europa-League-Auftakt steht an. Rapid-Coach Didi Kühbauer hat viel zu tun und denkt an die Zukunft.
Gegen die Admira verlor Rapid zuletzt zu Hause mit 1:2. Vor dem Europa-League-Auftakt am Donnerstag gegen Genk liegen die Hütteldorfer in der Tabelle nur auf Platz neun – zu wenig für die Ansprüche der Grün-Weißen. Am Montag läutete bei Coach Didi Kühbauer das Handy. Der Anrufer war Klub-Boss Martin Bruckner. Was gab es zu besprechen?
Kühbauer berichtete auf "Sky": "Er hat mich angerufen und gemeint, dass wir die Arbeit der letzten zwei Jahre nicht in Frage stellen. Entscheidend ist, dass wir ruhig bleiben im Klub. Klar kommen Stimmen von außen, aber ich mache mir keine Sorgen, dass es in die richtige Richtung geht."
Problem-Analyse
Rückendeckung für den Trainer – doch schönreden will Kühbauer die Situation nicht: "Wir sind mit der Situation nicht zufrieden, das wäre ja auch schlimm. Gegen Altach und die Admira waren wir in Führung, haben den Sack aber nicht zugemacht. Der letzte Nachdruck fehlt. Wir müssen uns in den nächsten Spielen verbessern. Alle Spieler wissen, was zuletzt die Fehler waren."
Der Coach analysierte auch den Grund, warum sich Rapid seiner Meinung nach in dieser Saison so schwer tut: "Bei uns hat wieder ein Umbruch stattgefunden. Wir setzen jetzt auf junge Spieler, denen man Zeit geben muss. Früher konnten sie sich bei uns entwickeln, jetzt müssen sie aber sofort ihre Spiele machen. Wir haben gute Spieler verloren, jetzt muss sich die Mannschaft finden. Wir dürfen jetzt nicht die Nerven weghauen, das wäre der falsche Weg."
Gedanken über die Zukunft
Dennoch macht sich Kühbauer auch Gedanken über die persönliche Zukunft. Wie sehr gefällt ihm der Trainerjob in schweren Zeiten, und was plant er für die kommenden Jahre? "Ich mache den Trainerjob sehr gerne. Ich stehe jeden Tag gerne am Platz, aber mit 65 sicher nicht mehr. Dann will ich ein guter Großvater sein und mit meinen Enkeln Fußball spielen, wenn ich das noch kann."
Zuvor sollen aber noch weitere Erfolge mit Rapid kommen – und dann der Schritt ins Ausland? Oder der Teamchef-Job beim ÖFB? Kühbauer meint: "Ich habe keine Ängste, in einer anderen Liga zu trainieren. Adi Hütter und Oliver Glasner machen das auch sehr gut. Österreichs Trainer können gute Arbeit abliefern, da rechne ich mich auch dazu. Für den Teamchef-Job werde ich mich nicht ins Spiel bringen, aber Angst habe ich davor auch nicht."